Die Fraktionsvorsitzende der BVV-Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg Tine Hauser-Jabs (Meisterin des Shotokan-Karate) bittet die MeisterInnen der Kampfkünste, ihren moralischen Einfluss auf Jugendliche für ein friedliches Zusammenleben zu nutzen.
„Töte nicht wo ein Schlag genügt, schlage nicht, wo ein Wort genügt, gehe weg, wo Worte überflüssig sind.“
Das ist ein Credo der traditionellen Kampfkünste, das von den verantwortungsbewussten MeisterInnen der Kampfkünste seit alter Zeit an ihre SchülerInnen weitergegeben wird.
Wenn Jugendliche meinen, mit Gewalt sei etwas zu lösen, ist dies kein „Straßenkampf“ sondern ein Holzwegkrampf. Erfahrene Menschen wissen dies, aber Jugendliche sind am Anfang aller Erfahrungen und wissen dies manchmal leider nicht. Gewalt führt über vorgebliche Feinde nicht selten ins Gefängnis und zu einem verpfuschten Leben.
Dies ist keine Perspektive – auch dann nicht, wenn es darum geht, angenommene „Ehre“ zu verteidigen oder wiederherzustellen. Kampfkünste sollen ausschließlich der Selbstverteidigung bei körperlicher Angegriffenheit dienen, und sind ansonsten eine Kunst, die es für die eigene Ertüchtigung zu pflegen gilt. Hiermit bitte ich die MeisterInnen der Kampfkünste in dieser Stadt, Jugendliche so auszubilden, dass sie proportional zum Erlernen der Kampfkünste einen friedlichen Charakter auszubilden haben. Die Ausbildung von Jugendlichen, bei denen nicht erkennbar ist, dass sie einen friedlichen Lebensweg gehen wollen, sollte unterlassen werden, selbst wenn dies die Einbuße eines Monatsbeitrags, und damit der eigenen Einnahmen bedeuten würde. Dies nennt sich Do-Lehre und ist Teil jeder Kampfkunst. Die Lehre ist die, dass ein Mensch von Ehre, die richtigen Worte, zur richtigen Zeit und am richtigen Platz findet.