Zu den aktuellen Verzögerungen bei der Einrichtung der Hotline-Kinderschutz erklärt der Jugendhilfeausschuss Friedrichshain-Kreuzberg (JHA):

„Der Senat muss in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sicherstellen, dass die für einen 24-Stunden-Betrieb der Hotline Kinderschutz unerlässlichen vier Stellen schnell und qualifiziert besetzt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, sind auch Bewerber zuzulassen, die nicht aus dem Stellenpool (ZeP) kommen. Die Vorgabe, dass alle neu zu besetzenden Stellen aus dem ZeP kommen müssen ist dabei ein gewaltiges Hindernis: Das Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg konnte im ZeP trotz zweifacher Suche keine hinreichend qualifizierten MitarbeiterInnen finden.

Damit die MitarbeiterInnen die künftigen Aufgaben verantwortungsbewusst erledigen können, sind bestimmte fachliche Qualifikationen unabdingbar. Grundvoraussetzung ist ein Abschluss als SozialarbeiterIn an einer Fachhochschule und Kenntnisse der gesetzlichen Grundlagen und der jugendhilferechtlichen Verwaltungsvorschriften – inklusive § 8a SGB VIII (Besonderer Schutzauftrag der Jugendhilfe) – und des Netzwerkes Kinderschutz. BewerberInnen sollten aus Sicht des JHA über weitere notwendige fachliche und persönliche Qualifikationen verfügen; Mehrsprachigkeit ist wünschenswert.

Es ist zwingend notwendig, dass die MitarbeiterInnen der Hotline Risiken für das Kindeswohl sofort einschätzen können und die richtigen Maßnahmen einleiten. In brisanten Fällen dürfen sie sogar veranlassen, dass die Kinder in die Obhut des zuständigen Jugendamtes genommen werden. Darüber hinaus sollen die MitarbeiterInnen AnruferInnen am Telefon qualifiziert beraten.

Die bundesweit zahlreichen Fälle von verwahrlosten und misshandelten Kindern in der Vergangenheit zeigen, wie wichtig ein funktionierendes System im Bereich Kinderschutz ist. Die in Berlin geplante Hotline-Kinderschutz ist dafür ein besonders bedeutender Baustein. Denn an sie können sich Kinder, Jugendliche und andere Personen wenden, wenn der Verdacht besteht, dass Menschen gegen das Wohl von Kindern verstoßen.

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ist verantwortlich für die Koordinierung des berlinweiten Netzwerks Kinderschutz, zu dem auch die geplante Hotline-Kinderschutz gehört.“

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses von Friedrichshain-Kreuzberg