DS/0552/III
Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin III. Wahlperiode
Antrag
Die BVV möge beschließen:
Bei Stellenausschreibungen des Bezirksamtes soll es künftig folgende Änderung geben:
Statt „Angehörige ethnischer Minderheiten werden ermutigt, sich zu bewerben“ soll es künftig heißen: „Menschen mit Migrationshintergrund werden ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben“.
Begründung:
Im Rahmen der DS 100/II „Interkulturelle Öffnung der Bezirksverwaltung“ soll der Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund in den Öffentlichen Dienst erleichtert und gefördert werden. Dazu hat die BVV in der vergangenen Wahlperiode durch einen Beschluss angeregt, dass „Angehörige ethnische Minderheiten ermutigt werden, sich zu bewerben.“
Im (kommunal)politischen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch hat sich der allseits akzeptierte und gängige Begriff von „Menschen mit Migrationshintergrund“ eingebürgert. Dieses soll sich in den Stellen- und Ausbildungsplatzausschreibungen des Bezirksamts auch begrifflich niederschlagen. Dabei geht keineswegs um political correctness, sondern der Begriff der „ethnischen Minderheiten“ muss als sprachlich missglückt bezeichnet werden; darüber hinaus findet er in der praktischen Integrations- und Migrationspolitik kaum eine sprachliche Anwendung.
Die BVV dokumentiert damit, dass die Integration von Menschen nichtdeutscher Herkunftssprache von zentraler Bedeutung für das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen ist. Durch den verbesserten Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund wird auch die Identifikation aller Einwohner/innen und Bürger/innen im Bezirk mit „ihrer“ Bezirksverwaltung gestärkt.
AntragstellerIn: Istikbal Cetinkaya
Bündnis 90/Die Grünen Friedrichshain-Kreuzberg, den 03.12.07