Die 17-jährige Hülya Kaya tritt für Türkiyemspor Berlin gegen den Fußball. Ihr Talent ist auch dem türkischen Fußballverband aufgefallen. Mittlerweile steht sie im Aufgebot der türkischen U19 Nationalmannschaft.

Stachel: Seit wann spielst Du Fußball?

Hülya Kaya: Oh, daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Es ist lange, lange her.

Stachel: Und wer hat Dein Interesse für Fußball geweckt?

Hülya Kaya: Das waren meine Nachbarn und mein Cousin. Die spielten Fußball und haben irgendwann auch uns Mädchen mitspielen lassen. Damit fing alles an. Die Oranienstraße war unser Fußballrevier. Steine nutzten wir für unser Fußballfeld.

Stachel: Doch schließlich ging es zu Türkiyemspor.

Hülya Kaya: Ja, es sind jetzt so zirka drei Jahre, die ich bei Türkiyemspor spiele. Stachel: Wie hast Du es erfahren, dass Du für die türkische Frauen-Fußballnationalmannschaft nominiert wurdest?

Hülya Kaya: Es kam ganz überraschend so gegen 22 Uhr ein Anruf. Am anderen Ende der Leitung war der Türkische Fußballverband, der mich zu einem Probetraining nach Hannover für den kommenden Tag einlud. Das war wirklich sehr kurzfristig!

Stachel: Hattest Du zuvor Spielerbeobachter bemerkt?

Hülya Kaya: Mir war schon klar, dass Spielerbeobachter auch die Spielerinnen von Türkiyemspor erfassten. Also, das wusste ich schon.

Stachel: Wie waren die ersten Erfahrungen mit den Kolleginnen der Nationalmannschaft? Warst Du das einzige Mädchen aus Deutschland?

Hülya Kaya: Am Anfang gab es noch ein Mädchen aus Nordrhein-Westfalen das mir etwas geholfen hat. Aber letztlich bin ich vom gesamten Team prima aufgenommen worden. Stachel: Verspürst Du nun gesteigerten Erwartungsdruck und wie gehst Du damit um?

Hülya Kaya: Diesen Druck verspüre ich schon und ich versuche immer mein bestes zu geben. Der Druck ist für mich auch Motivation.

Stachel: Könntest Du Dir eine Fußballkarriere vorstellen?

Hülya Kaya: Ja, gerade kann ich wirklich nur an Fußball denken.

Stachel: Für welchen Verein, ausgenommen Türkiyemspor natürlich, würdest Du am liebsten spielen?

Hülya Kaya: Hätte Galatasaray eine Frauenmannschaft, dann wäre es toll, für diesen Verein spielen zu dürfen. Ansonsten wäre es natürlich schön, für einen Erstligisten spielen zu dürfen. Potsdam, München, egal.

Stachel: Welchem Verein drückst Du die Daumen?

Hülya Kaya: Für mich gibt es nur Galatasaray!

Das Interview führte Alexander Jossifidis