Der diesjährige 1. Mai steht im Zeichen der Coronapandemie. So wird es dieses Jahr kein MyFest und keine revolutionäre 1. Mai-Demo geben. Das ist jedoch kein Grund unpolitisch zu Hause zu bleiben. Der grüne Kreisverband veranstaltete daher eine Bootsdemonstration im Urbanhafen in Kreuzberg unter dem Motto: „Wir halten uns über Wasser: Abstand halten, Solidarisch bleiben!“.
Dazu Doro Marquardt aus dem Geschäftsführenden Ausschuss (GA)*: „Der 1. Mai ist auch in Zeiten der Corona-Krise politisch. Deswegen protestieren wir gerade heute für die Rechte von Arbeitnehmer*innen, besonders in der Pflege, im Supermarkt oder bei der Kinderbetreuung. Momentan zeigt sich ganz besonders, dass diese Berufe in denen größtenteils Frauen arbeiten systemrelevant sind. Wir fordern nicht nur in Zeiten von Corona eine gerechte Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für diese Menschen.“
Vasili Franco aus dem GA ergänzt: „Natürlich bleibt unser Protest nicht auf Friedrichshain-Kreuzberg beschränkt. Der 1. Mai bedeutet für uns als Partei, dass Solidarität keine Grenzen kennt. Seit Monaten ist die Situation der Geflüchteten in den Lagern an den europäischen Außengrenzen katastrophal. Es ist allen bekannt, dass dort weder Hygienevorschriften noch Abstandsregeln eingehalten werden können. Eine Evakuierung der überfüllten Lager, insbesondere auf Lesbos, ist längst überfällig. Die Krise meistern wird nicht nur durch Solidarität mit der eigenen Nachbarschaft, sondern nur europäisch und global. Es gibt keinen Grund in diesen Zeiten nicht politisch zu sein, schon gar nicht zum 1. Mai.“
*Erläuterung: Der Geschäftsführende Ausschuss (GA) ist vergleichbar mit dem Kreisvorstand anderer Kreisverbände und Parteien. Aufgrund der basisdemokratischen Ausrichtung der Grünen Friedrichshain-Kreuzberg werden die organisatorischen Aufgaben des Kreisverbandes jedoch nicht durch einen Vorstand, sondern durch den GA wahrgenommen.