Pressemitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin zum Streit um das Hausarztmodell.
Heide Kosche, gesundheitspolitische Sprecherin, erklärt:
Die Machtspiele zwischen den Krankenkassen AOK und IKK, die das Hausarztmodell anbieten, und der Berliner Kassenärztlichen Vereinigung werden jetzt auf dem Rücken von Versicherten ausgetragen.
Die Gesetzliche Krankenversicherung hat einen Sicherstellungsauftrag für die Gesundheit der Versicherten, insbesondere bei Notfällen. Die 8,50 Euro für den ärztlichen Notdienst trifft bei der AOK und der IKK besonders die Versicherten, die das Geld nicht bezahlen können und durch das Hausarztmodell von Zusatzkosten entlastet werden sollten.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst muss für PatientInnen aller Kassen kostenfrei sein. Das Hausarztmodell ist eine sinnvolle Sache, muss aber alle ärztlichen Leistungen, auch Notfälle, umfassen und ist an dieser Stelle offensichtlich nicht ausreichend gesetzlich geregelt.
Hier ist auch die Gesundheitssenatorin Lompscher in der Pflicht, diese Ungerechtigkeit für die betroffenen BerlinerInnen abzuwenden.