Thema: Admiralbrücke / Kein Umbau trotz Lärmbeschwerden / Stadträtin Kalepky: Aufenthaltsqualität soll dort auf keinen Fall verringert werden / Grüne: Nutzer nicht vertreiben
Trotz vermehrter Klagen von Anwohnern über Lärmbelästigung an der Kreuzberger Admiralbrücke werden dort keine Poller abmontiert und die Spielstraße auch nicht durch andere Baumaßnahmen unfreundlicher gemacht. Dieses Ergebnis einer Prüfung stellte die Umweltstadträtin Jutta Kalepky (für Grüne) gestern in einer Anwohnerversammlung vor.
Seit Monaten protestieren Anwohner der Brücke gegen den ihrer Meinung nach unerträglichen Lärm. Weil sich an warmen Abenden zahlreiche Menschen auf der beliebten Brücke aufhalten, solle die Verkehrsführung geändert werden. Das Ziel: Den Ort so verändern, dass sich die Nutzer der Brücke dort nicht mehr aufhalten. Das Bezirksamt stellte den Anwohnern nun die Ergebnisse eine Prüfung möglicher baulicher Veränderungen vor. Ergebnis: Die Verkehrsführung an der Brücke bleibt so wie bisher.
„In einem hochverdichteten Innenstadtbezirk besteht insgesamt leider ein höherer Lärmpegel als in Randgebieten der Stadt“, sagt Fraktionsvorsitzende Antje Kapek (Grüne). Da sei es allemal erfreulicher, Geräusche von Menschen als Autolärm vor der Haustür zu haben. Die Brücke ist mit seiner langen Sonnenscheindauer ein besonderer Ort. „Diesen Charakter wollen wir nicht zerstören und die normalen Nutzer nicht vertreiben“, sagt Kapek. „Das Flair auf der Brücke ist charakteristisch für den Bezirk und die Aufenthaltsqualität soll dort auf keinen Fall verringert werden“, so die Bezirksstadträtin.
Der Geräuschpegel um die Brücke müsse anders verringert werden. „Bei Kneipen funktioniert es in der Regel auch, dass die Besucher ab 22 Uhr ruhig sind oder ins Gebäude gehen“, sagt Kalepky. Und wenn es nachts berechtigte Beschwerden gebe, müssten sich Anwohner an das zuständige Ordnungsamt oder die Polizei wenden. „Um ein dauerhaftes, befriedigendes Ergebnis für alle Beteiligten zu finden, muss eine politische Lösung gesucht werden“, sagt Kapek.