Zum Hausverbot, das der Träger Akzente-sozial UG den Ehrenamtlichen von „Kreuzberg hilft“ in zwei Notunterkünften am Tempelhofer Ufer und in der Geibelstraße ausgesprochen hat, sagen Annika Gerold und Werner Graf, beide im Geschäftsführenden Ausschusses des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Friedrichshain-Kreuzberg:
„Wir erklären uns solidarisch mit der Initiative ‚Kreuzberg hilft‘. Ohne die intensive Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer*innen könnten die Notunterkünfte überhaupt nicht funktionieren, sondern wären längst kollabiert. Das zeigt die Erfahrung der letzten Monate.
Ehrenamtliche bekommen durch ihre Arbeit detaillierte Einblicke in den Betrieb von Notunterkünften. Im Rahmen ihrer freiwilligen Mitarbeit sollten, ja, müssen sie sogar Mängel kritisch aufzeigen dürfen. Sie fungieren als Unterstützer*innen der Geflüchteten, da diese nicht immer die Möglichkeit haben, sich selbst für ihre Rechte stark zu machen. Dies gilt ganz besonders, wenn es um so heikle Themen wie hygienische Mängel oder verdorbenes Essen geht. Solche potenziell gesundheitsschädigenden Aspekte müssen von den Betreibern und auch vom LaGeSo ernst genommen werden; Fristen dürfen nicht immer wieder verschoben werden. Schließlich geht es um die Gesundheit der Bewohner*innen!
Ehrenamtliches Engagement darf nicht diskreditiert, sondern muss im Gegenteil gefördert werden – das wünschen wir uns auch vom Betreiber der beiden Notunterkünfte. Die Akzente-sozial UG sollte jetzt die Gespräche mit der Initiative schnell wieder aufnehmen, auch im eigenen Interesse.“