(Berlin, 21. Mai 2016) Am heutigen Samstag rasen die Wagen der Formel-E-Rennen FIA Formula E Berlin ePrix 2016 durch Mitte und Friedrichshain – gegen den erklärten Willen beider Bezirke. Monika Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, und die Grüne Fraktion lehnen dieses Event entschieden ab und verlangen, dass der Veranstalter wenigstens die üblichen Gebühren zahlt.
„Es macht mich sprachlos, dass der Senat uns als Bezirk erst eine Veranstaltung aufdrückt, die wir nie haben wollten – und jetzt auch noch den Veranstaltern ihre Gewinne vergolden will!“, sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen). Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die zuständigen Senatsbehörden dem Veranstalter die Gebühren erlassen wollen. „Allein in Friedrichshain würden normalerweise 180.000 Euro fällig. Geld, das der Bezirk gut gebrauchen könnte – und eine lächerliche Summe für die Ausrichter einer kommerziellen Veranstaltung, für die hohe Eintrittsgebühren verlangt werden. Wer rasen will, muss zahlen, Herr Henkel und Frau Yzer! Wir wollen keine Sonderbehandlung kommerzieller Autorennen in der Innenstadt!“, so Herrmann weiter.
„Diese Veranstaltung ist kiezfeindlich“, sagt Fraktionssprecher Jonas Schemmel (Bündnis 90/Die Grünen). „Wochen vor und nach dem Rennen müssen die Anwohnerinnen und Anwohner umfassende Straßensperrungen erdulden und werden in ihrem Alltag behindert. Die Karl-Marx-Allee dient als schöne Kulisse, während die Anwohnerschaft nur störendes Beiwerk sind. All das zeigt, wie schief die Prioritäten diese Senats hängen: Jeder Vorstoß für Straßensperrungen zugunsten von Radfahrern und Fußgängern wird blockiert, während großen kommerziellen Veranstaltern der rote Teppich ausgerollt wird“.