Zur Verleihung des Silvio-Meier-Preises für Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung an Edeltraut Pohl und die Ortsgruppe Friedrichshain-Kreuzberg des Kampagnenbündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“, erklären Annika GEROLD und Julian SCHWARZE, Sprecher*innen der BVV-Fraktion in Friedrichshain-Kreuzberg (Bündnis 90/Die Grünen):
(Berlin, am 20. November 2017) „Wir gratulieren den Preisträger*innen ganz herzlich und freuen uns darüber, dass der Silvio-Meier-Preis an zwei Akteur*innen geht, die Vorbilder für den täglichen und unermüdlichen Einsatz für eine vielfältige und offene Gesellschaft sind. Mit dem Preis ehren wir außergewöhnliches zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus, gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung. Der Silvio-Meier-Preis ermöglicht ein aktives Gedenken an den Namensgeber. Mit der Verleihung bezieht der Bezirk klare Position und ermutigt zu einem aktivem, gewaltfreien Eintreten für Freiheit und politische und kulturelle Emanzipation.“
Zu den Preisträgerinnen:
Die Friedrichshainerin Edeltraut Pohl (geboren 1942) ist seit 1984 Mitarbeiterin in der Evangelischen Galiläa-Samariter-Kirchengemeinde in Friedrichshain. Seit den 1990er Jahren engagiert sie sich in der Beratung von Geflüchteten und Migrant*innen, kümmert sich um Unterkünfte und Behördengänge, aktiviert Ärzt*innen und Anwält*innen und organisiert kulturelle Veranstaltungen, um Spenden einzusammeln. Heute – längst im Ruhestand – engagiert sie sich weiterhin ehrenamtlich um diese Aufgaben.
Die Ortsgruppe Friedrichshain-Kreuzberg des Kampagnenbündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“ organisiert deutschlandweit anti-rassistische Schulungen. Dabei lernen Menschen in sogenannten „Stammtischkämpfer*innen-Ausbildungen“, mit der um sich greifenden Hetze gegen Geflüchtete, LGBTIQ* und andere Gruppen umzugehen und couragiert darauf zu reagieren.
Zum Hintergrund:
Der Preis trägt den Namen von Silvio Meier, eines leidenschaftlichen Kämpfers für Toleranz, Freiheit und politische Emanzipation, der als 27-jähriger am 21. November 1992 im U-Bahnhof Samariterstraße in Friedrichshain von Neonazis erstochen wurde.