Der Radverkehr in Berlin, vor allem auch in unserem Bezirk, hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Daher hat das Bezirksamt auf Initiative der Grünen BVVFraktion einen Radverkehrsplan entwickelt. 49 Projekte zur Förderung des Radverkehrs und der Infrastruktur im Bezirk sollen in den nächsten Monaten und Jahren Realität werden.

Mit diesem umfangreichen Radplan ist Friedrichshain-Kreuzberg unter den Berliner Bezirken Vorreiter zur Förderung des Radverkehrs. Es gibt zum ersten Mal eine transparente Gesamtübersicht über die geplanten Radverkehrsprojekte für mehrere Jahre. Jetzt kommt es darauf an, die Projekte umzusetzen. Der Bezirk erhält vom Land nicht nur die finanziellen Mittel, sondern konnte auch die dafür zur Verfügung stehenden Personalstellen vollständig besetzen. Der Radplan listet aufwändige Projekte, wie beispielsweise den radfreundlichen Umbau von Petersburger und Oranienstraße, geschützte Radstreifen auf dem Kottbusser Damm und der Mühlenstraße entlang der East Side Gallery auf, enthält aber auch viele kleinere Maßnahmen zur Radverkehrsförderung. Die konkreten Planungen haben teilweise bereits begonnen, andere Maßnahmen werden in den nächsten Monaten und Jahren folgen. Bereits dieses Jahr sollen geschützte Radstreifen auf der Hasenheide und der Frankfurter Allee angelegt und endlich der Radweg an der Stralauer Allee saniert werden.

Mehr Sicherheit, bessere Luft

Mit dem bezirklichen Plan soll der Radverkehr attraktiver und sicherer werden. In dem die Flächen, die bislang nur Autos nutzen, umgestaltet werden, leistet der Bezirk zudem einen Beitrag zum Klimaschutz und sorgt für sauberere Luft. Damit schafft Xhain auch mehr Gerechtigkeit im Straßenverkehr. Schließlich besitzen 80 Prozent der Bewohner*innen unseres Bezirks kein Auto. Mit dem Rad werden mittlerweile fast doppelt so viele Wege wie mit dem Auto zurückgelegt. Trotzdem ist gerade unser Bezirk überdurchschnittlich mit giftigen Luftschadstoffen belastet. Gute Radinfrastruktur legt den Grundstein dafür, dass
noch mehr Leute aufs Rad umsteigen und sicher, umweltfreundlich und bequem
unterwegs sind. Die Radverkehrswege sollen vor allem auf Hauptstraßen sicherer werden. Kopfsteinpflaster soll durch glatten Asphalt ersetzt werden. Zudem richtet der Bezirk deutlich mehr Fahrradparkplätze in Form von so genannten Kreuzberger Bügeln auf bislang von Autos genutzten Stellflächen ein. Unabhängig davon müssen jedoch die vorhandenen Radwege, die oft in einem sehr schlechten Zustand sind, verbreitert, begradigt und mit glattem Asphalt versehen werden. Der Ausbau der Bike-Sharing- Angebote wird mit dem Radverkehrsplan unterstützt. Es soll jedoch darauf geachtet werden, dass die Ausleihstationen nicht den wenigen Platz auf den Gehwegen weiter einschränken,
sondern bevorzugt am Straßenrand ausgewiesen werden – wie es auch ein kürzlich von  der BVV beschlossener Antrag der Grünen-Fraktion fordert. Teilen und Beteiligung. Die Kommunikation zwischen den Radverbänden und dem Bezirksamt soll weiter verbessert werden. Über den bezirklichen FahrRat werden die Initiativen über den aktuellen Stand der einzelnen Projekte informiert, Probleme besprochen und Ideen diskutiert. Der bezirkliche Radverkehrsplan unterstützt auch die Umsetzung des Berliner Mobilitätsgesetzes, das voraussichtlich in wenigen Wochen vom Abgeordnetenhaus beschlossen wird. Finanziert werden die Maßnahmen aus den Mitteln, die das Land Berlin zur Verbesserung der Radinfrastruktur zur Verfügung stellt. Die Gesamtübersicht der 49 beschlossenen Projekte findet sich auf unserer Website: https://gruene-xhain.de/mit-dem-radverkehrsplan zum-fahrradf.freundlichen-bezirk

Artikel aus dem Stachel Mai Ausgabe 1/2018
Autor: David Hartmann

Titelbild: © Christian Könnecke