Eine neues Verkehrsgutachten zur geplanten Verlängerung der A 100 rechnet mit einem Verkehrs-Chaos rund um die Elsenbrücke. Die Folge: Der Verkehr weicht auf die umliegenden Wohngebiete aus. Grüne wollen Wowereit Stau-Denkmal setzten
Die geplante Verlängerung der Stadtautobahn A 100 wird rund um die Elsenbrücke über die Spree ein Verkehrs-Chaos anrichten. Das ist das Fazit einer neuen Verkehrs-Studie, die das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg heute der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Die Gutachter prognostizieren an Kreuzungen rund um den geplanten Endpunkt an der Elsenbrücke „extreme Wartezeiten“, weil die Kreuzungen überlastet sein werden. Die Folge laut Gutachten: „Verdrängung des Verkehrs in das Nebennetz“. „Die beängstigenden Fakten liegen nun auf den Tisch: Der Dauerstau wird die angrenzenden Wohngebiete mit Autos, Lärm und Abgasen verstopfen“, sagt Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne).
„Wowereit muss endlich die Notbremse ziehen und den verkehrspolitischen Irrsinn stoppen“, sagt die Fraktions-Chefin der Grünen, Antje Kapek. „Tut er das nicht, schlagen wir vor, dem Regierenden an einer der Kreuzungen ein Wowereit-Stau-Denkmal zu setzen“. Die Bürger müssten schließlich wissen, wer ihnen den Dauerstau dort eingebrockt hat.
Hintergrund: Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat gemeinsam mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gegen die geplante Verlängerung eingereicht. Die Ergebnisse der Studie will der Bezirk vor Gericht als Beweismittel vorbringen. Trotz Klage könnte der Senat noch vor der Wahl Tatsachen schaffen, da die Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer den Bau weiter vorantreibe.