DS/0768/III

Ich frage das Bezirksamt:

1. Der Ansatz für den Medienetat wurde für das laufende Haushaltsjahr um 35 T Euro auf 221 T Euro gekürzt. Stehen diese Mittel in den Haushaltsjahren 2008/2009 in vollem Umfang für den Ankauf von Medien zur Verfügung?

2. Welche Auswirkungen haben die Kürzungen im Personalbereich und des Medienetats auf die Medienbeschaffung der Stadtbibliothek?

3. Wie gedenkt das Bezirksamt mit den Forderungen aus den BürgerInnenversammlungen zum BürgerInnenhaushalt umzugehen, aus denen erkennbar wird, dass die BürgerInnen in allen 8 So-zialräumen dem Erhalt der Bibliotheksstandorte, der Sicherung der Angebote und einer Mindest-ausstattung der Bibliotheken außerordentlich große Bedeutung beimessen?

Frau Klebba:

Zu 1: Aus dem genannten Titelansatz für den Medienstar der Bibliotheken werden zum einen der Ankauf der Bücher realisiert, aber zum Ankauf der Bücher gehört auch, dass die Bücher enstpr. bearbeitet werden für den Einsatz in einem Leihverfahren und diese Kosten, die dafür anfallen, also einen Folieneinband und eine Signatur werden ebenfalls aus diesem Etat bestritten, sodass man sagen kann 10% des Medienetats werden für diese Bearbeitungskosten verwendet und 90% stehe für den Ankauf der Medien zur Verfügung. Allerdings muss ich hier benennen, dass wir der-zeit 9000 € in diesem Titel gesperrt haben, da wir feststellen mussten, dass inzwischen die Reini-gungsausgaben aller Voraussicht nach nicht auskömmlich sein werden. Das war zum Zeitpunkt der Haushaltsaufstellung noch nicht bekannt, da inzwischen das Reinigungsunternehmen ge-wechselt wurde, die Reinigungsleistungen in der Vergangenheit nicht entsprechend waren und wir in sofern die Verträge gekündigt haben und nun eine etwas teurere Firma verpflichtet wurde und wir hoffen damit mit dem Reinigungsergebnis besser zu fahren und insofern sind nun und stehen definitiv für den Ankauf und Überarbeitung von Büchern 211000 € im Titel 52306 zur Verfügung. ZU 2:Ja, es ist richtig, dass in den letzten Jahren immer mehr auf Outsourcingverfahren umge-stellt werden musste, einerseits mit immer weniger zur Verfügung stehenden Personal diegleiche Leistung erbringen zu können und andererseits die Arbeitsvorgänge im Bereich Beschaffungen auch beschleunigen zu können. Die Auswahl der Buchtitel, die früher durch Bibliothekare erfolget übernehmen heute, nach von Stadtbibliothek erstellten Profilen eine Einkaufszentrale für Biblio-theken, die eben nicht nur unser Bezirk nutzt, sondern die von allen Bibliotheken genutzt wird und auch örtliche Buchhandlungen. Auch die ausleihfertige Bearbeitung von Büchern, wie gerade ge-schildert wird zu großen teilen nicht mehr durch eigenes Personal, sondern durch die Einkaufs-zentrale (EKZ) bewältigt und auch die Personaleinsparungen im Jahre 2008 haben einen weiteren Ausbau der Fremdvergabe der ausleihfertigen Büchern erbracht und nach sich gezogen und inso-fern hat es nun diese Folge, dass eben 90% zwar für den Ankauf von Medien, aber 10% dieses Titels , wie gesagt für die Bearbeitung verwandt werden müssen. Zu 3: Das BA sieht sich in der Bewertung der außerordentlichen Bedeutung, dass Bibliotheksbereich ganz im einklang mit dem Votum der BürgerInnen während der Veranstaltungen zum Bürgerhaushalt und insofern wird sich das BA, wie bisher auch unter den gegebenen Möglichkeiten , aber auch für 2009 selbstverständ-lich dafür einsetzen und Sorge tragen, dass kein weiterer Abbau vonstatten geht und selbstver-ständlich ist die Zielsetzung des BA, möglichst in der Zukunft auch wieder zu einem Ausbau des Medienetats zu kommen und wir sind auch gerade dabei, in einer spezifischen Unterarbeitsgruppe „Kultur“ und über Forderungen für den kommenden Bezirkskongress im Jahre, also zum Ende des Jahres zu verständigen, in der insb. auch der bereich der Bibliotheken, auch die Frage der gesetz-lichen Absicherung von Bibliotheken, aber eben natürlich auch Ausstattung und der Standrads eine enstpr. Rolle spielen wird.

Frau Pichler:

Sie hatten gerade davon gesprochen, dass 10000 € gesperrt wurden für Reinigungsaufgaben. Gibt es weitere Haushaltsrisiken im Titel für den Medienetats.

Frau Klebba:

Nein.

Frau Pichler:

Ich habe ein Nachfrage zu dem 2. Punkt, zur Medienbeschaffung. Und zwar haben sie erläutert, dass Personal eingespart wurde und eine Konsequenz davon ist, dass es bei diesem Outsour-cingmodell natürlich auch ein Problem gibt. Nach Berechnungen des Landesrechnungshofes kos-tet ein neues Buch, das von Fachkräften von Bibliotheken ausgesucht und regalfertig gemacht wird etwa die Hälfte mehr, als wenn dasgleiche Buch über die Einkaufszentrale für Bibliotheken ausgesucht, beschafft, regalfertig gemacht wird. Da stellt sich für mich die Frage, ob das eine sinnvolle Art des Sparens ist, wenn man Personal und Geld zugleich einspart.

Frau Klebba:

Sie wissen selbst um unsere Nöte im Rahmen der Personalreduzierungsnotwendigkeiten in unse-ren Haushalten und ganz sicherlich war die Frage, wo und wir zu Reduzierungen in Hinblick auf einen zur Verfügung stehenden Etats kommen, nicht wie soll man sagen einer Auswahl, unterlag nicht einer Auswahl, wo wir gesagt haben, wir sparen gerne unsere Personal ein.

Frau Waldukat:

Es ist doch geplant in der Frankfurter Allee diese neue Bibliothek zu eröffnen. Auf welche Größe ist dort die zukünftige Bibliothek geplant und wann soll deren Eröffnung sein.

Frau Klebba:

In der Tat ist das für uns ein sehr erfreuliches Vorhaben, weil wir ja dort inzwischen über den Stadtumbau Ost 3 Mio € zur Verfügung gestellt bekommen haben, um diese Sanierung und den Umbau für die Anforderung einer Bibliothek zu realisieren. Derzeit findet der entspr. Architekten-wettbewerb statt und wir haben das Enddatum 31.12.2010, weil dort zu diesem Zeitpunkt der Mietvertrag in der Grünberger Straße endet und wir nahtlos dann auf den Neubezug in die Frank-furter Allee 14 a realisieren wollen. Bezüglich der Flächengröße wird dieses eine Ausweitung dar-stellen und vor allem, wenn man ein Gebäude gleich auf die Anfordernisse einer Bibliothek planen kann, kann man auch durch intelligente Planung einfach mehr Möglichkeiten an Aufenthaltsquali-tät und gleichzeitiger Unterbringung von den verschiedenartigen Medien dann auch realisieren.

Fragestellerin: Elvira Pichler