PE der Fraktion: Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg wollen gemeinsam mit der Bevölkerung im Bezirk das umfangreichste lokale Klimaschutzprogramm der Republik erstellen. Auf den Straßen- und Sommerfesten wollen sie mit der Bevölkerung weitere Vorschläge sammeln und diskutieren

Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg wollen gemeinsam mit der Bevölkerung im Bezirk das umfangreichste lokale Klimaschutzprogramm der Republik zusammenstellen. Einen Vorschlag mit bereits über 70 verschiedenen Projekten, Ideen und Konzepten für Klimaschutz im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben die Grünen heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf den Straßenfesten über den Sommer, im Internet und über Facebook wollen sie nun mit der Bevölkerung diskutieren und weitere Vorschläge für noch mehr Klimaschutz zusammentragen. „Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern als Experten des Alltags wollen wir das umfangreichste lokale Klimaschutzprogramm der Republik zusammenstellen“, sagt Antje Kapek, Vorstandssprecherin der Fraktion im Bezirksparlament. Von Verbänden wie BUND, Nabu oder ADFC habe man bereits Feedback und insgesamt viel Lob für den aktuellen Stand bekommen.

Ausbau von Radstraßen und -Streifen, ökologische Sanierung von Gebäuden, Abschaffen von Dienstwagen oder Energiegewinnung aus Schulabwasser – die Liste bereits bestehender Klimaschutzprojekte ist lang. „Aber weil die Staats- und Regierungschefs im Dezember 2009 bei der Klimakonferenz in Kopenhagen versagt haben, sind nun noch mehr lokale Initiativen gefragt“, sagt Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Leider sind den Bezirken in Berlin enge Grenzen gesetzt, selbst aktiv zu werden. Nach den Plänen der Grünen sollen bis zum Jahr 2020 überall dort, wo der Bezirk zuständig ist, 45 Prozent weniger Treibhausgase emittiert werden.

Ab diesem Herbst soll das Klimaschutzprogramm 2020 für Friedrichshain-Kreuzberg schrittweise Realität werden. „Damit die Behörden nicht mit einem Mal von den Massen an Maßnahmen überschwemmt werden, wollen wir in Zukunft jeden Monat Projekt-Pakete ins Bezirksparlament einbringen“, sagt Paula Riester klimapolitische Sprecherin der Fraktion.

Hintergrund: Beispiele bisheriger Klimaaktivitäten

Bereits heute ist Friedrichshain-Kreuzberg oft Vorbild im Klimaschutz auf Bezirksebene: Seit 2006 existiert hier eine Pilotanlage zur Energiegewinnung aus Abwasser. Die Anlage an der Kreuzberger Leibniz-Schule ist die erste Anlage in Deutschland östlich des Rheins.

Dass es in den zwölf Bezirken nur elf Dienstwagen für Bürgermeister gibt, liegt an Franz Schulz, dem einzigen Bezirksbürgermeister mit grünem Parteibuch. Und der einzige, der seinen Dienstwagen Klima und Umwelt zur Liebe abgeschafft hat, als er sein Amt Ende 2006 antrat.

Das Rathaus Kreuzberg in der Yorkstraße bekam als erstes Berliner Rathaus eine Solaranlage aufs Dach. Seit August 2009 liefert die 255 Quadratmeter große Anlage eine Spitzen-Leistung von 35 Kilowatt.

Seit September 2008 haben Räder in der Kreuzberger Bergmannstraße Vorfahrt gegenüber dem motorisierten Verkehr. Die Radstraße ist die erste im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und nach der Linienstraße in Mitte die zweite überhaupt in der Berliner Innenstadt. Schulsanierung halbiert CO?-Ausstoß: Die Kreuzberger Carl-von-Ossietzky-Schule bekommt im Winter 2009/2010 neue Fenster, Deckendämmungen und einige neue Heizungskomponenten. Damit spart der Bezirk nicht nur Heizkosten, sondern auch fast 600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Mit den Finanzmitteln des Konjunkturpaketes setzt Friedrichshain-Kreuzberg unter der Leitung der Bezirksstadträtin Jutta Kalepky (für Grüne) auch an anderer Stelle neue Akzente in Sachen Klimaschutz: Bis Ende 2011 nimmt der Bezirk 34,4 Millionen Euro in die Hand, um neben Schulen und Kitas auch Jugendclubs und Bibliotheken zu sanieren oder umzubauen. Die Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz zahlen sich durch geringere Energiekosten in der Zukunft aus.

Weitere Beispiele für bisherige Klimaaktivitäten finden Sie im Internet unter: www.frieke.de/3451113.html