Im Februar 2019 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg auf grüne Initiative hin, dass eine Straße in Kreuzberg nach der afroamerikanischen Aktivistin und Dichterin Audre Lorde benannt werden soll. Audre Lorde verbrachte während ihrer Berliner Jahre 1984-1992 in denen sie sich jeweils längere Zeit in Berlin aufhielt, auch viel Zeit in Kreuzberg. Audre Lorde hatte einen zentralen Einfluss auf die Entstehung der jüngeren Schwarzen Bewegung, besonders einer Schwarzen Frauenbewegung, in Deutschland. Ihre leidenschaftlichen und brillanten Texte und Vorträge inspirieren bis heute feministische, queere, lesbische, Schwarze und Women of Color-Bewegungen weltweit.
Mit dem Antrag griffen wir ein Anliegen vieler Weggefährt*innen auf. Unterstützt wurde der Antrag von Katharina Oguntoye, Dagmar Schultz und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland.
Unser Antrag sah einen verpflichtenden Beteiligungsprozess vor, der insbesondere die Anwohner*innen und Gewerbetreibenden mit einschließen sollte. Ziel des Prozesses war, es sich mit Audre Lorde und ihrem Wirken auseinander zu setzen.
Das Ergebnis dieses Prozesses, der insgesamt vier Veranstaltungen und eine Postkartenbefragung umfasste, war, die nördliche Manteuffelstraße nach Audre Lorde umzubenennen. Dieses Ergebnis hat das Bezirksparlament in der vergangenen Woche bestätigt und beschlossen.
Wer sich näher mit dem Werk von Audre Lorde auseinandersetzen möchte, dem sei der preisgekrönte Dokumentarfilm „Audre Lorde – The Berlin Years 1984 – 1992 von Dagmar Schulz und die dazu gehörige Webseite empfohlen. Ihre eigenen Werke sind in jedem guten Buchhandel und online überall erhältlich.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, insbesondere auch bei Dr. Marion Kraft, Ika Hügel-Marshall, Dagmar Schultz sowie Tahir Della und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und dem Friedrichshain-Kreuzberg-Museum (FHXB) für die ausgezeichnete Zusammenarbeit während dieses Prozesses. Wir freuen uns auf die Umsetzung durch das Bezirksamt.
[Foto: © Dagmar Schultz]