PE der Fraktion: Bethanien / Treuhandvertrag unterschrieben, Konflikt gelöst / Gebäude bleibt in öffentlicher Hand und ein Ort für Kunst und Kultur / Grüne: „Verhandlungsmarathon hat sich gelohnt“ / neue kulturelle Angebote / Besetzer wurden Mieter

Seit 2005 schwelte der Konflikt um die Zukunft des Kunst- und Kulturstandorts Bethanien. Nun ist er gelöst. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) übernimmt als Treuhänder den Betrieb. Das Bethanien bleibt in öffentlicher Hand und ist weiterhin ein Ort für Kunst und Kultur. Neue Ateliers, Tanz- und Theaterangebote kommen hinzu. Aus Besetzern wurden Mieter.

(Berlin, 9. November 2010) Der langjährige Konflikt um die Zukunft des Kunst- und Kulturstandorts Bethanien ist gelöst. „Die Vertrag zwischen dem Bezirksamt und der gemeinnützigen Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) als neuem Betreiber ist seit vergangener Woche unterschrieben“, sagt Stadträtin Jutta Kalepky. Die GSE übernimmt damit als Treuhänder die Verwaltung, das Gebäude verbleibt in öffentlicher Hand.

„Zu Beginn der Legislaturperiode hätte niemand geglaubt, dass es uns gelingt, die verschiedenen Interessengegensätze unter einen Hut zu bringen. Heute zeigt sich, dass sich der Verhandlungsmarathon am Runden Tisch unter Einbeziehung aller Beteiligten gelohnt hat“, sagt Franz Schulz, der grüne Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg. Der abgeschlossene Treuhandvertrag entspreche den Forderungen des Bürgerbegehrens von 2005, das sich gegen eine Privatisierung der Immobilie gerichtet hatte. Voraussetzung dafür sei gewesen, dass sich das Haus fortan finanziell selber trägt. „Dazu leisten auch die ehemaligen Besetzer im Südflügel ihren Beitrag – als reguläre Mieter“, so Schulz.

Mit der Musikschule, dem Kunstraum Kreuzberg und einer Niederlassung vom Bezirksmuseum unterhält der Bezirk weiterhin wichtige kommunale Kultureinrichtungen im Bethanien. Neben der Druckwerkstatt und den soziokulturellen Projekten im Südflügel sollen mit Jahresbeginn neue Theater- und Tanzprojekte das kulturelle Angebot ergänzen und erweitern. Die Arbeit bereits aufgenommen haben Künstlerinnen und Künstler in den Atelierräumen und die neue Gastronomie im Erdgeschoss. „Das Bethanien brummt. Aus dem Konfliktfall ist ein Erfolgsmodell geworden“, sagt Daniel Wesener, Sprecher der grünen Fraktion im Bezirksparlament.