Hinsichtlich der Überquerung der Spree auf Höhe der Brommystraße gilt derzeit der Beschluss, den SPD und Die Linke in der Bezirksverordnetenversammlung gegen die Grünen herbeigeführt haben. Demnach soll dort eine Brücke ausschließlich für den Öffentlichen Personennahverkehr (Tram bzw. Bus), für Fußgänger- und RadfahrerInnen errichtet werden. Für diese Variante hat später die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in einem Brief die Finanzierung abgelehnt, und zwar sowohl die Finanzierung aus Mitteln des Programms zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, weil das den Autoverkehr erfordere, als auch aus dem Programm „Stadtumbau West“, weil hier für eine aufwändige Brücke das Geld nicht reiche. Fraglich ist im Übrigen, ob eine Trasse längs der Brommy-/Eisenbahnstraße anstatt entlang der Manteuffelstraße Sinn macht, sollte die Straßenbahn tatsächlich einmal vom Ostbahnhof kommend durch Kreuzberg nach Neukölln führen. Dem Antrag der grünen Fraktion, die Bereichsentwicklungsplanung (BEP) so zu ändern, dass der Motorisierte Individualverkehr (MIV) zwischen Oberbaum- und Schillingbrücke definitiv ausgeschlossen wird, konnte die SPD Fraktion bisher nicht folgen. Dafür wurden immer wieder neue Änderungsvorschläge eingereicht mit der Folge, dass die BEP unverändert fort gilt und die Brommybrücke als Hauptverkehrsstraße der Stufe II ausweist.

Die grüne Position ist eindeutig: sie sieht auf Höhe der Brommystraße lediglich einen Steg für den FußgängerInnen- und Radfahrverkehr vor. Das Schöne daran ist, dass dieser Brommysteg aufgrund seines gegenüber einer Brücke wesentlich geringeren baulichen Aufwands sogar kurzfristig aus dem Programm „Stadtumbau West“ finanzierbar und realisierbar ist. Bleibt zu hoffen, dass sich die einsichtigeren Kräfte bei SPD und Die Linke durchsetzen können und im Januar die entsprechenden Beschlüsse mittragen werden. Damit wäre vor allem den Bewohnern gedient.

Hans Panhoff, Bezirksverordneter Mitglied im Ausschuss für Stadtplanung