Ein neues Umweltzentrum eröffnete im Januar 2009 in unserm Bezirk Ein MigrantInnenverein ist sein Träger

Das erste von einem MigrantInnenverein getragene Umweltzentrum, türkisch-deutsche Umweltzentrum Berlin, wurde im Januar 2009 in unserem Bezirk in Trägerschaft des türkisch-deutschen Zentrums e.V. (TDZ e.V.), der gemeinnützig und politisch unabhängig arbeitet, gegründet. Der Verein setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 1996 für die Lösung der Probleme von MigrantInnen insbesondere türkischen ein. Die Vereinsarbeiten bestehen in folgenden Bereichen: Stadtteilarbeit bzw. Nachbarschaftshilfe, Bildung, Kinder-, und Jugendarbeit, Seniorenarbeit, berufliche Weiterbildung, Wirtschaft und Arbeit, Gesundheit, Kultur, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, interkulturelle Gärten sowie gesunde Ernährung.

Das Umweltzentrum hat bis jetzt einige Veranstaltungen in unserem Bezirk organisiert und erfolgreich durchgeführt. Am 21. November 2008 wurde der interkulturelle Garten auf Kinderbauernhof im Görlitzer Park in Kooperation mit dem „Kinderbauernhof auf dem Görlitzer e.V.“ eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier waren auch bekannte Gäste dabei (s. Fotos). Dort gärtnern 14 Familien aus verschiedenen Kulturen ökologisch.

Einige Ziele des Umweltzentrums sind:

• Erhöhung des Bewusstseins von MigrantInnen in puncto Umwelt- Klima- und Naturschutz,

• Realisierung von Beratungs-, Projekt-, Bildungs-, Erziehungs- und Öffentlichkeitsarbeit für MigrantInnen in den Themenfeldern „Umwelt- und Naturschutz, ökologische Mobilität, Energieeffizienz, Energieverbrauchsverhalten, Mülltrennung, ökologisches und nachhaltiges Konsum- und Produktionsverhalten, Natur in der Stadt erleben etc.“,

• Hilfe für die Kindergärten und Schulen bei der Planung und praktischen Umsetzung der Umwelt- und Naturerziehung,

• Erhöhung des Bewusstseins über das gesunde Leben und die gesunde Ernährung,

• Verbreitung und Etablierung von Interkulturellen Gärten.

Am 19. Januar 2009 folgte eine Podiumsdiskussion, die das Umweltzentrum in Kooperation mit dem „Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Plan- und Leitstelle Gesundheit“, Kotti e.V., Jugendwohnen im Kiez gGmbH und QM-Kreuzberg Zentrum veranstaltete. Die Veranstaltung wurde von AOK finanziell unterstützt. Das Thema war „Gesunde Ernährung und MigrantInnen, wie gesund ernähren wir uns?“ Diese Veranstaltung war auch sehr gut besucht und traf auf ein großes Interesse. Die rege Teilnahme an der Diskussion und Beiträge zeigten, dass ein großer Aufklärungs- bzw. Aktionsbedarf bzgl. der gesunden Ernährung besteht.

Kurz darauf veranstaltete das Umweltzentrum am 13. Februar 2009 die Tagung “ Ist Umwelt- bzw. Naturschutz (k)ein Thema für MigrantInnen?“ unter der Schirmherrschaft der Umweltsenatorin Frau Lompscher. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit BUND-Berlin organisiert. Sie wurde von „Stiftung Naturschutz Berlin“ und „Stiftung Interkultur“ finanziell unterstützt. An der Tagung nahmen über 130 Personen aus verschiedenen Umwelt-, Naturschutz- und Migrantenorganisationen teil. Das große Interesse (es gab TeilnehmerInnen auch aus anderen Bundesländern und Österreich) zeigte, dass auch die MigrantInnen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes an dem gesellschaftlichen Geschehen partizipieren sollen.

Über alle Veranstaltungen wurde es sowohl in türkischen als auch in deutschen Medien berichtet. Weitere Informationen über diese Veranstaltungen und über das Umweltzentrum finden Sie auf der Homepage vom TDZ e.V. (www.tdz-berlin.de)

Dr. Turgut Altu? Initiator und Leiter des Türkisch-Deutschen Umweltzentrums Berlin