BVV-Vorsteherin Marianne Burkert-Eulitz beschreibt, wie dieser Anlass begangen wird.
Im Rathaus Kreuzberg sitzen mehr als zwanzig Menschen, die in festlichem Rahmen ihre Einbürgerungsurkunde erhalten. Der Jüngste ist erst neun und wie die meisten sehr aufgeregt. Seine gesamte Familie erwartet die Urkunde. Viele sind hier geboren und aufgewachsen oder verbringen schon einen großen Teil ihres Lebens in Deutschland. Zwischen dem Entschluss, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen und dem Tag der Urkundenverleihung liegt aber oft eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem deutschen Behördendschungel. Umso entspannter daher an einem solchen Tag die Gesichter. Die Zeremonie beginnt mit dem Te Deum von Charpentier, auch bekannt als Hymne der Eurovision. Denn neben der deutschen Staatsangehörigkeit erwerben die Menschen auch die europäische Staatsbürgerschaft. Kurze Reden folgen, von mir als BVV-Vorsteherin und von Bürgermeister Franz Schulz. „Mit der deutschen Staatsbürgerschaft bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie gerne in unserem Land leben“, sagt er, „und dass Sie sich in Berlin und besonders in unserem Bezirk zu Hause fühlen. Friedrichshain-Kreuzberg ist ein spannender, bunter und zugleich multikultureller Bezirk mit großen sozialen und kulturellen Unterschieden“.
Politische Teilhabe nutzen
Anschließend überreichen wir die Urkunden und die Blumen. Danach kommen wir bei einem Glas Apfelsaft oder Wasser ins Gespräch. Wir erzählen den Neustaatsangehörigen, dass die erste Einbürgerungsveranstaltung am 29. September 2003 in Friedrichshain-Kreuzberg stattfand, damals noch mit Riza Baran als Bezirksverordnetenvorsteher. Diese Tradition, so erklären wir, werden wir in Friedrichshain-Kreuzberg auch in Zeiten von Sparzwängen fortführen, weil wir diesen Tag wichtig finden. Nach jeder Veranstaltung fragen wir nach Veränderungswünschen. Dabei stellt sich heraus, dass eher klassische Musik als Rahmen gewünscht ist. Die Idee des Bürgermeisters, Jazzmusik zu hören, hat sich nicht durchgesetzt. Dies freut mich als bekennende Klassikhörerin besonders. Der Termin für die nächste Einbürgerungsfeier ist bei der Einbürgerungsbehörde und über die Internet-Adresse des Bezirks zu erfahren (info: www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg). Auch Gäste und Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.
Marianne Burkert-Eulitz, BVV-Vorsteherin in Friedrichshain-Kreuzberg