Zum Abriss des Palastes der Republik erklärt Clara Herrmann, Sprecherin des Landesverbandes Berlin

„Ohne überzeugende Argumente, dafür mit einer deutlichen Mehrheit hat der Bundestag in der letzten Woche für den Abriss des Palastes der Republik gestimmt. Schon vorher stand erstes schweres Gerät am Berliner Schlossplatz zum Einsatz bereit, die nun mit ihrer Arbeit begonnen haben. „Wir müssen diese demokratische Entscheidung akzeptieren. Widersinnig bleibt sie trotzdem, denn es liegt keinerlei Konzept zur Zwischennutzung der Fläche vor. Jetzt werden Millionen in den Abriss investiert, um mitten in Berlin eine riesige Brachfläche entstehen zu lassen. Von den Kosten für den Schlosswiederaufbau sollte man lieber gar nicht erst reden.“, erklärt Clara Herrmann, Sprecherin der Grünen Jugend Berlin.

Ihr Co-Sprecher Stefan Ziller ergänzt: „Nach nur ein paar Jahren verliert Berlin nun eine einzigartige Kulturstätte, die sich weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat als innovativer Austellungs-, Veranstaltungs- und Partyort. Der (eventuell in einen Neubau integrierte) Palast der Republik hätte darüber hinaus eine wichtige Gedenk- und Erinnerungsstätte werden können. Stattdessen wird eine Rolle rückwärts gemacht und für viel Geld ein Relikt aus vergangenen Zeiten wieder aufgebaut. Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen.“

Die Grüne Jugend Berlin fordert, nun überzeugende Konzepte zur Nutzung der Rasenfläche vorzulegen, die über eine „Humboldt-Box“ hinausgehen. Zum Beispiel könnte mit den engagierten KünstlerInnen zusammengearbeitet werden, sodass dieses Gebiet nicht zuletzt auch für BerlinbesucherInnen attraktiv bleibt. Ein „Sozialtreff“ mitten in Berlin, wo diskutiert, beraten und gequatscht werden kann, ist ebenfalls eine spannende Überlegung. Ideen gibt es viele, nun kommt es darauf an, aus ihnen etwas zu machen.