Initiator*in: B’90/Die Grünen, Taina Gärtner

Antrag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich weiterhin bei den zuständigen Senatsstellen umgehend für eine schnellstmögliche Inbetriebnahme des Baerwaldbades unter Regie der Berliner Bäder Betriebe einzusetzen. Dazu wird der Senat aufgefordert umgehend die Finanzmittel für ein Baugutachten über die Kosten für eine Sanierung bereitzustellen. Dieses sollte zumindest solange von den BBB betrieben werden, bis das Bad Holzmarktstraße saniert oder neugebaut und das Spreewaldbad nach Sanierung wieder geöffnet wird, ein dauerhafter Bestand in den Bäderbetrieben ist anzustreben.

Zusätzlich soll mit den Senatsstellen und den Bäderbetrieben ein Konzept erarbeitet werden, welches eine schnellere Sanierung bzw. Neubau der Holzmarktstr. und eine kürzeren Sanierungszeitraum des Spreewaldbades von weniger als zwei Jahren beinhaltet. Weiterhin soll geprüft werden, wie das Sommerbad Kreuzberg (Prinzenbad) so ertüchtigt werden kann, dass in dieser Zeit wesentlich längere Öffnungszeiten vor Mai und nach September gewährleistet werden können, ebenso eine Verlängerung der Tagesöffnungszeiten.

In diesem Zusammenhang sollte geprüft werden, ob auch das vordere Becken beheizt werden könnte, zumindest abwechselnd mit dem Kinderbecken, um alle Bedarfe zu bedienen und um auch dort das Schul- und Vereinsschwimmen zu ermöglichen. Weiterhin werden Senat und Bäderbetriebe aufgefordert, das Schwimmbad Fischerinsel nicht nur an den Wochenenden den Bürger*innen zur Verfügung zu stellen. Als nächstliegendes erreichbares Bad für viele Bezirksbewohner*innen könnte deren Bedarf sonst nicht mehr gedeckt werden, der wesentlich höhere Wochenendtarif zusätzlich zu den Fahrtkosten ist zudem für viele Menschen nicht leistbar.

Begründung:

Mit der Schließung des Bades Holzmarktstraße voraussichtlich ab Sommer 2018 wird das Vereinsund Schulschwimmen des Bezirks weitgehend lahmgelegt. Weite Busfahrten in Bäder anderer Bezirke für Schüler*innen gehen von deren Schwimmzeit ab, und sorgen für Engpässe in den dortigen Bädern. Eine für den Zeitraum von zwei Jahren angekündigte Schließung des Spreewaldbades sorgt ab 2019 dann für den totalen Schwimmausfall für alle Bürger*innen des Bezirks.

Wie das Vereinsschwimmen überhaupt anderweitig untergebracht werden könnte ist bislang völlig ungeklärt. Die Gefahr eines Vereinssterbens steht dadurch im Raum. Abgesehen von diesen zwei wichtigen Aspekten ist es absolut nicht hinnehmbar, dass die Bürger*innen unseres Bezirkes bis auf die Sommermonate überhaupt keine wohnortnahe Schwimmsportmöglichkeit über einen dermaßen
langen Zeitraum mehr wahrnehmen können.

Wir leiden als schnell wachsender und als am dichtesten besiedelter Bezirk ohnehin schon unter dem größten Manko an Sport- und Bewegungsflächen. Ein Komplettausfall des öffentlichen Schwimmens wäre eine weitere Härte, zumal es auch viele Senior*innen und andere Bürger*innen treffen würde, die aus gesundheitlichen Aspekten nicht auf alternative Sportarten ausweichen können, sich aber die Mitgliedschaft in einem Sportclub oder zusätzliche BVG Fahrtkosten zu anderen Bädern nicht leisten können. Öffentliche Schwimmbäder gehören zur Daseinsvorsorge, deswegen müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, diesen Bedarf aufrechtzuerhalten.

Friedrichshain-Kreuzberg, den 31.05.2018
Bündnis 90/Die Grünen
Antragstellerin: Taina Gärtner

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