DS/0129/V

Initiator: B’90/Die Grünen, Hartmann, David

Antrag

Betr.: Sichere Radstreifen und Kreuzungen auf dem Kottbusser Damm

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, am Kottbusser Damm durch Poller oder andere geeignete Maßnahmen beidseitig baulich geschützte Radfahrstreifen (sogenannte „protected bike lanes“) einzurichten, so dass die Nutzungskonflikte zwischen dem motorisierten Verkehr und dem Fahrradverkehr reduziert werden. Dazu sollen die zum Parken genutzten Spuren jeweils aufgehoben werden, sodass Platz für den Radfahrstreifen geschaffen wird. Zusätzlich sollen unter Einbeziehung der Gewerbetreibenden an geeigneten Stellen Ladezonen geschaffen werden. Diese Ladezonen sollen nicht die bauliche Abtrennung des Radstreifens einschränken, sondern von den Fahrspuren erreichbar sein, ohne den Radstreifen zu kreuzen.

Darüber hinaus sollen insbesondere die Kreuzungsbereiche des Kottbusser Damms so gestaltet werden, dass Radfahrende durch abbiegende Fahrzeuge möglichst wenig gefährdet werden.

Die für das Gesamtvorhaben notwendigen Planungsunterlagen soll das Bezirksamt unter Einbeziehung der Expertise von Radfahrverbänden erstellen bzw. erstellen lassen und diese Pläne im Anschluss schnellstmöglich umsetzen.
Der BVV ist halbjährlich über den Stand des Vorhabens mit Beginn im Juli 2017 zu berichten.

Begründung:

Der Kottbusser Damm ist eine wichtige Verbindung zwischen dem Kottbusser Tor in Kreuzberg und dem Hermannplatz in Neukölln und eine wichtige Geschäftsstraße. Er wird stark von RadfahrerInnen frequentiert, denen keine sicheren Fahrmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Gefährdungen bestehen vor allem wegen überholender Autos, dem Parkverkehr sowie Lieferwagen, die auf der rechten Fahrspur parken bzw. halten. Um ein Zuparken der Radstreifen auszuschließen, sollen diese baulich getrennt von den Fahrstreifen errichtet werden. Für diese bauliche Trennung können Poller, Bordsteine oder andere geeignete Elemente genutzt werden.

Um den Bedürfnissen der Gewerbetreibenden und Ihres Lieferverkehrs dennoch Rechnung zu tragen, sollen Ladezonen eingerichtet werden, die von der Fahrbahn ohne Kreuzung des Radstreifens erreichbar sind.

Da insbesondere Abbiegeunfälle eine erhebliche Gefährdung für Radfahrende darstellen, senkt der sichere Umbau von Kreuzungen das Unfallrisiko zusätzlich.
Zur Veranschaulichung des beabsichtigten Vorhabens dient unten stehendes Bild. Der abgebildete Parkstreifen ist aufgrund der Platzverhältnisse dabei nicht Teil der beabsichtigten Lösung für den Kottbusser Damm.

 

Friedrichshain-Kreuzberg, den 21.02.2017
Bündnis 90/Die Grünen
Antragsteller: David Hartmann

 

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