Pressemitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin zur Einführung eines Ethik-Kodex bei Charité, Vivantes und anderen Berliner Forschungseinrichtungen.
Heidi Kosche, gesundheitspolitische Sprecherin, erklärt:
Charité, Vivantes und andere Berliner Forschungszentren sollen sich in Zukunft selbst verpflichten, keine Forschungen oder Gutachten mit Hilfe der Tabak- oder Alkoholindustrie zu finanzieren. Der Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses hat heute mit den Stimmen der Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und Linkspartei den Senat aufgefordert, sich dafür einzusetzen. Die Mehrheit im Ausschuss ist damit einem Antrag unserer Fraktion gefolgt.
Erneuter Anlass unserer Initiative war, dass das deutsche Herzzentrum Berlin zwischen 2003 und 2005 knapp eine Million Euro von Philip-Morris für ein Forschungsprojekt erhalten hatte. Die Tabakindustrie kann kein Partner für die Gesundheitsforschung oder das Gesundheitswesen sein, denn sie verfolgt andere Interessen als die Bewahrung der Bevölkerung vor gesundheitlichen Schäden. Philip-Morris fördert Forschung wie die des Deutsche Herzzentrums ausschließlich um das eigene Image aufzupolieren und das Rauche als „nicht so gefährlich“ darzustellen.
Wir freuen uns, dass sich die rot-rote Koalition nach längeren Debatten endlich unserer Initiative angeschlossen hat.