Die Amadeu-Antonio-Stiftung veranstaltet in Kooperation mit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 7. Mai im Centrum Judaicum in der Oranienburger Straße eine Tagung mit Diskussionen und Workshops zu der Frage, was Zivilgesellschaft, Jugendarbeit und Politik tun können, um Rechtsextremismus aus Geschlechterperspektive entgegenzutreten
Traditionelle Geschlechterrollen haben in der rechtsextremen Szene ihren festen Platz. Dass Frauen innerhalb des modernen Rechtsextremismus eine zunehmend größere Rolle spielen, steht dazu nicht im Widerspruch. Insbesondere im ländlichen Raum übernehmen Frauen die Aufgabe, über „soziales Wirken“- verbunden mit einem vermeintlich unpolitischen Auftreten – Kontakte zu NachbarInnen und KollegInnen aufzunehmen und diese für die „nationale Sache“ zu gewinnen.
Doch wie reagieren Einrichtungen der Jugendarbeit oder die Politik auf dieses Problem? Die ernüchternde Antwort: kaum. Bislang existieren so gut wie keine geschlechtsspezifischen Ansätze für die demokratisch orientierte Projektarbeit – eine Ausnahme stellt das Projekt „Lola für Lulu – Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust“ der Amadeu Antonio Stiftung dar.
Herausforderung für zivilgesellschaftliches und politisches Handeln
Auf der Veranstaltung werden namhafte ExpertInnen aus Theorie und Praxis zu verschiedenen Fragen Stellung beziehen: Welche Rolle und Bedeutung haben Frauen im gegenwärtigen Rechtsextremismus? Welche geschlechtsspezifischen Aspekte strukturieren einen Einstieg in und einen Ausstieg aus der rechtsextremen Szene? Wie können diese Erkenntnisse Eingang in die präventive Arbeit fi nden? Welche Erfahrungen gibt es aus zivilgesellschaftlichen Projekten, die sich der geschlechtsspezifi schen Arbeit gegen Rechtsextremismus widmen? Welche Handlungsoptionen gibt es seitens der Politik?
Aussteigerin berichtet aus rechtsextremen Szene
In zwei Workshops und der anschließenden Podiumsdiskussion besteht die Möglichkeit, eine Aussteigerin aus der rechtsextremen Szene zu ihren Erfahrungen zu befragen. Statements zum Th ema Frauen und Rechtsextremismus werden von Anette Kahane (Amadeu Antonio Stiftung) und Renate Künast (Bündnis 90 / Die Grünen) gehalten. Weitere prominente grüne Politikerinnen wie z. B. das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Clara Herrmann, sowie Wissenschaftlerinnen mit den Forschungsgebieten Gender und Rechtextremismus werden teilnehmen und diskutieren.
Ursula Künning, Referentin für Frauen- und Geschlechterpolitik und Heike Radvan, Amadeu Antonio Stiftung, „Lola für Lulu – Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust“