Morgen jährt sich das Datum, an dem der Antifaschist und Aktivist Silvio Meier von Neonazis ermordet wurde, zum 21. Mal. Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg rufen aus diesem Anlass zur Teilnahme an einer Mahnwache und einer Demonstration auf.
Silvio Meier (1965-1992) war Antifaschist und in der DDR-Oppositionsbewegung aktiv. Am 21. November 1992 wurde er auf dem U-Bahnhof Samariterstraße von Neonazis erstochen. Seitdem ist sein Name in der Friedrichshain-Kreuzberger Zivilgesellschaft Symbol für den Kampf gegen Rechts, gegen Gewalt und menschenfeindliche Einstellungen.
„Silvio Meier zu gedenken, bedeutet nicht nur, einen Kämpfer gegen Rechts zu ehren, sondern auch, ein deutliches Zeichen dafür zu setzen, dass rechtes, menschenfeindliches Gedankengut in unserem bunten Bezirk absolut nichts zu suchen hat“, sagt Annika Gerold (Grüne), Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses.
„Im ersten Halbjahr 2013 wurden in Friedrichshain-Kreuzberg 59 Fälle rechtspolitisch motivierter Kriminalität angezeigt. Das sind 59 zu viel. Leider zeigt die Erfahrung, dass die tatsächliche Zahl der Straftaten meist noch sehr viel höher ist. Viele Anzeigen werden von der Polizei als nicht rechtspolitisch motiviert eingeordnet, oder die Opfer trauen sich wegen schlechter Erfahrungen gar nicht erst, Anzeige zu erstatten. Wir treten rechtem Gedankengut und rechter Gewalt entschieden entgegen und fordern alle Friedrichshain-Kreuzbergerinnen und Friedrichshain-Kreuzberger auf, es uns gleichzutun!“, sagt Susanne Hellmuth (Grüne), Mitglied des Fraktionsvorstands.
Bündnis 90/Die Grünen rufen zur Teilnahme an zwei Gedenkveranstaltungen auf: Die Berliner Antifa veranstaltet am Donnerstag, 21.11., um 17 Uhr eine Mahnwache und am Samstag, 23.11., um 15 Uhr eine Demonstration. Treffpunkt ist jeweils der U-Bahnhof Samariterstraße. Weitere Informationen hier.
2012 waren anlässlich des 20. Todestages Silvio Meiers auf Initiative der Grünen alle Friedrichshain-Kreuzberger dazu aufgerufen worden, sich über Form und Ort eines würdigen Gedenkens an Silvio Meier auszutauschen. Aus diesem Prozess direkter Bürgerbeteiligung resultierte die Umbenennung der Gabelsberger Straße in Silvio-Meier-Straße im April 2013.