Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg

Grüner Newsletter Xhain # 5 vom 5. Juni 2014

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Regelmäßiger Newsletter der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg mit aktuellen Informationen über wichtige Themen aus dem Bezirk und unserer Arbeit im Bezirksparlament (BVV).

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Inhalt
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0 – Editorial
1 – Kreuzberger Hausbesetzer-Wandgemälde erhalten: „Einzigartige historische Dokumente“
2 – Bezahlbares Wohnen am Spreeufer: „Senat muss endlich neue Liegenschaftspolitik umsetzen“
3 – Erfolgreicher RAW-Einwohnerantrag: „Gelungenes Beispiel für Stadtentwicklung von unten“
4 – THF-Volksentscheid: „Misstrauensvotum und Forderung nach Kurswechsel in der Stadtentwicklung“
5 – Keine Unterkunft für Flüchtlinge in Gerhart-Hauptmann-Schule: Halten Sie Ihre Versprechen, Herr Wowereit!
6 – Feiger Nazi-Überfall auf Friedrichshainer Restaurant: Soli-Fest und -Demo am 7. Juni
7 – Dokumentation unseres Fachgesprächs „Verkehrsberuhigung im Bezirk“
8 – Impressum

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0 – Editorial
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Liebe Friedrichshain-Kreuzberger*innen, liebe Freundinnen und Freunde,

Stadtplanung von unten – dieses Thema hat uns im vergangenen Monat sehr beschäftigt. Neben dem erfolgreichen Volksentscheid zum Tempelhofer Feld, bei dem der größenwahnsinnige Senats-Masterplan eine klare Absage erhielt und 100% Tempelhofer Feld eine breite Zustimmung fand, wurde in die gestrige Sitzung des Bezirksamts der erste erfolgreiche Xhainer Einwohnerantrag eingebracht. Dieser möchte das RAW-Gelände als jenes soziokulturelle Juwel erhalten, als das wir es kennen und schätzen – ein unterstützenswertes Anliegen, wie wir finden!

Von Herrn Wowereit fordern wir, dass er seine Versprechen wahr macht und den Flüchtlingen in der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule Unterkünfte und faire Prüfverfahren zur Verfügung stellt – und dass er die längst versprochene neue Liegenschaftspolitik umsetzt, beispielsweise am BEHALA-Spreegrundstück, zu dem wir einen Antrag eingebracht haben. Ein weiterer Antrag beschäftigt sich mit den Hausbesetzer-Wandgemälden aus den 80er Jahren, die wir vor Übermalen, Verkleben etc. beispielsweise durch kommerzielle Werbung schützen wollen.

Dies und mehr lest ihr im Folgenden. Eine gute Lektüre wünschen euch
eure Grünen im Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg

PS: Aktuelle Neuigkeiten findet ihr wir immer auch auf unserer Webseite http://gruene-xhain.de!

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1 – Kreuzberger Hausbesetzer-Wandgemälde erhalten: „Einzigartige historische Dokumente“
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Wir wollen die großflächigen Hauswandgemälde aus Kreuzberger Hausbesetzerzeiten erhalten. Dazu haben wir gestern einen Antrag ins Bezirksparlament eingebracht, der in die Fachausschüsse überwiesen wurde. Der Antrag soll prüfen, ob die Gemälde beispielsweise unter Denkmalschutz gestellt oder als Kunst am Bau geschützt werden können. Es handelt sich um großflächige Bilder, die Angehörige der Hausbesetzerszene vor allem in den 80er Jahren auf Brandschutzmauern und Häuserwänden an vielen Stellen in Kreuzberg gestaltet haben.

„Diese Bilder sind einzigartige historische Dokumente einer außergewöhnlich politischen Zeit“, sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). „Außerdem sind viele der Gemälde wahre Kunstwerke. Sie sind insofern unbedingt erhaltenswert!“ Viele Menschen aus aller Welt kämen auch deshalb nach Berlin, um über die geteilte Stadt zu lernen. „Die Bilder dokumentieren diese Epoche anschaulich und halten dadurch Geschichte für nachfolgende Generationen lebendig“, so Herrmann weiter.

„Wir wollen nicht zulassen, dass diese historischen Kunstwerke von kommerziellen Werbeflächen verdrängt werden!“, sagt unsere Fraktionssprecherin Paula Riester. Hintergrund ist eine bemalte Häuserwand in der Waldemarstraße, über der eine großflächige Werbung für einen Sportartikelhersteller angebracht werden sollte. Inzwischen hat der Eigentümer – nach massiven Anwohner*innenprotesten – von diesem Plan Abstand genommen.

Der Link zum Antrag: http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=6032&options=4

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2 – Bezahlbares Wohnen am Spreeufer: „Senat muss endlich neue Liegenschaftspolitik umsetzen“
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Auf Antrag von Grünen und SPD hat das Bezirksparlament in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, für das BEHALA-Spreegrundstück an der Köpenicker Straße ein Konzeptverfahren zu fordern. Auf dem Gelände sollen bezahlbarer Wohnraum, soziale Infrastruktur und öffentlich nutzbare Flächen entstehen.

Das landeseigene Grundstück an der Schillingbrücke, auf dem sich auch der Viktoriaspeicher befindet, war von der BEHALA im Höchstbieterverfahren an einen privaten Investor verkauft worden. Dieser hat bislang kein Interesse an der Schaffung von günstigem Wohnraum, sozialer Infrastruktur und öffentlicher Zugänglichkeit gezeigt. Ein Rücktritt vom Kaufvertrag soll noch bis zum 10. Juni möglich sein.

„Der Senat muss endlich ernst machen mit seiner ‚neuen Liegenschaftspolitik‘ – und aufhören, landeseigene Grundstücke zum Höchstbieterverfahren zu vergeben. Wir fordern Senat und BEHALA auf, vom Kaufvertrag zurückzutreten und ein Konzeptverfahren für das Grundstück einzuleiten!“, sagt unsere Fraktionssprecherin Paula Riester.

„Ein neues Konzept für das Gelände soll dann gemeinsam mit Bürger*innen, Genossenschaften, Wohnungsbaugesellschaften und dem Bezirk entwickelt werden“, so Riester weiter. „Wir stellen uns günstigen Wohnraum und eine soziale Infrastruktur vor. Das Gelände soll öffentlich zugänglich sein und Wohnen und Gewerbe vereinen.“ Die Neuplanung soll zudem einen freien Spreeuferweg sowie Sichtachsen von der Köpenicker Straße auf die Spree garantieren.

Der Link zum Antrag: http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=6041&options=4

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3 – Erfolgreicher RAW-Einwohnerantrag: „Gelungenes Beispiel für Stadtentwicklung von unten“
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Gestern wurde der erste erfolgreiche Einwohnerantrag vom Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksparlament beschlossen. Eine Initiative hat 1600 gültige Unterschriften für den „Erhalt des RAW als Kulturensemble, Naherholungszentrum und Denkmalbereich“ gesammelt. Unsere Fraktion unterstützt den Antrag.

Der Einwohnerantrag spricht sich für den Erhalt des gesamten RAW-Ensembles als das soziokulturelle Zentrum, als das es weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, aus. Das Bezirksamt soll demnach prüfen, ob ein Bebauungsplan, der großflächige Bauvorhaben verhindert, eine Erhaltungssatzung sowie Denkmalschutz für das Ensemble umgesetzt werden können.

Der Link zum Antrag: http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5939&options=4

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4 – THF-Volksentscheid: „Misstrauensvotum und Forderung nach Kurswechsel in der Stadtentwicklung“
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Mit dem eindeutigen Volksentscheid-Sieg der Initiative „100% Tempelhofer Feld“ haben die Berliner*innen ein Misstrauensvotum gegenüber Wowereits Senat ausgesprochen. Das Ergebnis ist zudem eine basisdemokratische Forderung nach einem Kurswechsel in der Stadtentwicklungspolitik.

Wir gratulieren der Initiative „100% Tempelhofer Feld“ zu ihrem eindeutigen Sieg, der gleichzeitig einen Sieg der Basisdemokratie über den Senats-Masterplan darstellt. In keinem Bezirk war das Abstimmungsergebnis eindeutiger als in Friedrichshain-Kreuzberg, wo sich 77 Prozent der Wahlberechtigten gegen eine Bebauung ausgesprochen haben.

„Mit diesem basisdemokratischen Ergebnis haben die Berliner*innen dem Senat klar ihr Misstrauen ausgesprochen – und das in allen Bezirken! Sie wollen nicht, dass der Senat nach BER das nächste Großprojekt gegen die Wand fährt“, sagt Werner Graf (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses. „Die Bürger*innen haben dem Senat die Fähigkeit aberkannt, für die drängendsten Probleme dieser Stadt Lösungen zu finden!“, so Graf weiter.

„Das Votum ist eine deutliche Absage an die unsoziale und intransparente Stadtentwicklungspolitik des Senats. Der Kurswechsel, den wir seit langem fordern, ist nötiger denn je. Tempelhof zeigt einmal mehr: Gelungene Stadtplanung funktioniert nur mit Bürger*innenbeteiligung!“, sagt unsere Fraktionssprecherin Paula Riester. „Luxus-Wohnungsbau trägt nicht dazu bei, den Berliner Mietmarkt zu entspannen.“

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5 – Keine Unterkunft für Flüchtlinge in Gerhart-Hauptmann-Schule: Halten Sie Ihre Versprechen, Herr Wowereit!
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Der Senat will die Flüchtlinge in der Gerhart-Hauptmann-Schule nicht in die Oranienplatz-Vereinbarung aufnehmen. Damit bricht Wowereit sein Versprechen, ihnen Unterkünfte und faire Prüfverfahren anzubieten. Wir appellieren eindringlich an den Senat, seine Zusagen einzuhalten und eine Eskalation der Situation zu verhindern.

Wie Ende Mai bekannt wurde, will der Senat die Flüchtlinge in der Gerhart-Hauptmann-Schule nicht in die Oranienplatz-Vereinbarung aufnehmen, obwohl der Regierende Bürgermeister dies mehrfach ausdrücklich versprochen hatte – und obwohl für die rund 200 Flüchtlinge eine passende Unterkunft zur Verfügung steht.

„Es ist niederträchtig und unmenschlich, dass senatsinterne Streitigkeiten und polittaktische Spielchen auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen werden. Mit seiner Lüge nimmt Wowereit sehenden Auges eine Eskalation in der Gerhart-Hauptmann-Schule in Kauf – und macht damit ganz deutlich, dass ihm das Schicksal der Flüchtlinge herzlich egal ist!“, sagt Werner Graf (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses.

„Der Bezirk wird weiterhin alles ihm Mögliche tun, um die Lebensbedingungen der Flüchtlinge zu verbessern. Wir begrüßen die Entscheidung, weitere Duschen in der Schule aufzubauen und die hygienischen Zustände zu verbessern“, sagt unsere Fraktionssprecherin Paula Riester. „Für eine wirklich angemessene Unterbringung kann jedoch nur der Senat sorgen. Doch obwohl der Senat bereits Unterkünfte hätte, ist er aus ideologischen Gründen nicht bereit, die Flüchtlinge dort unterzubringen. Wir appellieren an den Senat, seine Versprechen zu halten!“

Auszug aus der Regierungserklärung von Klaus Wowereit (10.04.2014): „Insbesondere betrifft das Flüchtlinge, die sich bisher in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule aufhalten. Für den Senat ist wichtig, dass der jetzt eingeschlagene Weg fortgesetzt wird. Wir bieten auch ihnen Unterkünfte und faire Prüfverfahren an…“ (Quelle: http://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/politik-aktuell/meldung.103229.php)

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6 – Feiger Nazi-Überfall auf Friedrichshainer Restaurant: Soli-Fest und -Demo am 7. Juni
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Wir haben eine Resolution zu dem brutalen Nazi-Überfall auf ein Restaurant in Friedrichshain in die gestrige BVV eingebracht:

Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg verurteilt den rassistisch motivierten Überfall auf ein Restaurant in der Friedrichshainer Koppenstraße aufs Schärfste und spricht dem Inhaber und seiner Familie ihre uneingeschränkte Solidarität aus.

Am vergangenen Wochenende wurde das Restaurant „Costallino“ der ägyptischstämmigen Familie B. überfallen, Einrichtung und Küchenausstattung brutal zerstört und die Wände mit Nazi-Symbolen beschmiert. Hussein B. hatte das Lokal erst im vergangenen Herbst eröffnet und dafür Kredite aufgenommen. Durch den feigen und brutalen Überfall auf das Restaurant ist die Inhaberfamilie ihrer Existenzgrundlage beraubt worden.

Rassismus und rechte Hetze haben in unserem bunten und toleranten Bezirk, in dem Menschen aus aller Welt friedlich zusammenleben, nichts verloren. Als BVV werden wir uns weiterhin gegen Rassismus in jeder Form stark machen und die Menschen in unserem Bezirk dazu ermutigen, sich nicht von rechten Gewaltakten einschüchtern zu lassen, sondern sich für Vielfalt und Toleranz einzusetzen.

Wir Bezirksverordnete rufen zur Teilnahme an einem Solidaritäts-Fest für die Inhaberfamilie auf, das am 7. Juni (Samstag) ab 14 Uhr vor dem Restaurant in der Koppenstraße 41 stattfinden wird. Weitere Informationen auf der Webseite http://zivilcouragefuerhussein.jimdo.com/ Davor (10-15 Uhr) wird außerdem eine Soli-Demo unter dem Motto „Wir schauen nicht weg“ von der Gitschinerstraße zur Koppenstraße ziehen. Details hier: https://www.facebook.com/events/1443686385887099/

Der Link zur Resolution: http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=6050&options=4

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7 – Dokumentation unseres Fachgesprächs „Verkehrsberuhigung im Bezirk“
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(Grüner Newsletter Xhain, 5. Juni 2014) Welche Auswirkungen haben autofreie Zonen auf einen Kiez? Mit welchen baulichen Maßnahmen kann man den Verkehr beruhigen? Welche Formen der Verkehrsberuhigung kann ein Bezirk rechtlich und finanziell stemmen? – Diese und weitere Fragen hat unsere Fraktion gemeinsam mit Expert*innen und Interessierten am 27. Mai bei einem Fachgespräch zum Thema „Bezirkliche Verkehrsberuhigung“ diskutiert. Der Abend bot einen guten Einstieg in die Thematik und Vernetzungsmöglichkeiten.

Eine Dokumentation der Veranstaltung ist auf unserer Webseite zu finden: http://gruene-xhain.de/archiv/de/themen/fachgesprach-verkehrsberuhigung-im-bezirk/

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8 – Impressum
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Der Grüne Newsletter Xhain wird herausgegeben von:

BVV-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg,
Paula Riester und Jonas Schemmel, Fraktionssprecher*innen und Fraktionsvorstand (V.i.S.d.P.),
Yorckstraße 4-11, 10965 Berlin
Telefon: 030 / 90298-2590
Mail: fraktion-xhain[at]gruene-berlin.de
Web: gruene-xhain.de/bvv_fraktion

Redaktion des Newsletters: Katharina Buri