Das Klimaschutzprogramm 2020 für Friedrichshain-Kreuzberg soll den CO?-Ausstoß bis ins Jahr 2020 um rund 45 Prozent verringern…
Es ist die globale Herausforderung unserer Tage, den Klimawandel zu stoppen und den Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Staaten, Regionen und Städte haben sich dazu mehr oder weniger ambitionierte Ziele gesetzt: Relativ fortschrittlich sind dabei die Bundesrepublik Deutschland oder Städte wie Berlin. Sie peilen eine Reduktion ihres CO?-Ausstoßes um 40 Prozent bis ins Jahr 2020 an – bezogen auf das Basisjahr 1990.
Friedrichshain-Kreuzberg: Immer einen Schritt voraus
Für den Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wollen wir einen Schritt weiter gehen. Schon in fünf Jahren wollen wir hier den CO2-Ausstoß der bezirklichen Gebäude um 35 Prozent verringert haben. Bis zum Jahr 2020 sollen 45 Prozent weniger Treibhausgase emittiert werden. Langfristig soll sich der Bezirk für den eigenen Verbrauch bis 2050 von allen fossilen Energieträgern verabschieden, also seinen Wärme- und Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken. Dabei sollten die CO?-Emissionen insgesamt um 95 Prozent reduziert werden.
Grundlage der Berechnungen sollen die Vergleichszahlen aus dem Jahr 2005 sein. Erst im Jahr 2001 fusionierten der ehemalige Ostberliner Stadtbezirk Friedrichshain und der ehemalige Westberliner Stadtbezirk Kreuzberg im Rahmen einer Bezirksstrukturreform. Daher liegen belastbare Zahlen über den CO?-Ausstoß in der Verantwortung des Bezirksamtes von Friedrichshain-Kreuzberg erstmals für das Jahr 2005 vor. Die Werte für das weltweit gültige Basisjahr 1990 errechnen sich daher aufgrund der durchschnittlichen Reduktion im Land Berlin. Weil Friedrichshain-Kreuzberg je zur Hälfte Ost- und West-Bezirk ist, lassen sich die Zahlen vergleichen.
Die Grenzen des Klimaschutzes
Selbstverständlich können wir als BezirkspolitikerInnen nur dort CO? einsparen, wo wir Verantwortung übernehmen dürfen. Dem sind durch die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen Senat/Abgeordnetenhaus auf der einen und Bezirken auf der anderen Seite enge Grenzen gesetzt, die uns in unserer Handlungsfähigkeit stark einschränken. Als Teilverwaltungseinheiten der Gesamtgemeinde Berlin haben wir nicht einmal Einfluss auf unsere Einnahmen. Auch für übergeordnete Wege wie die Skalitzer Straße, den Landwehrkanal oder Bauvorschriften für Privatpersonen sind wir schlicht nicht zuständig. Doch wir wollen nicht klagen, sondern sehen das eher als Ansporn, umso mehr in unserer bezirklichen Zuständigkeit zu erreichen. Dazu zählen beispielsweise die öffentlichen Liegenschaften (Gebäude im Bezirkseigentum) oder die Grün- und die Verkehrsflächen mit bezirklicher Zuständigkeit. Folglich beziehen sich unsere konkreten Einsparziele nur auf die von uns beeinfluss- und messbaren CO2-Reduktionen im bezirklichen Gebäudebestand. Weitere Erfolgsindikatoren werden jedoch auch Größen wie etwa der Ausbau des Radverkehrnetzes und die Erhöhung des Baumbestandes sein.
Klimaschutzbericht: Ergebnisse transparent machen
Die Anstrengungen und ihre Ergebnisse für den Klimaschutz wollen wir transparent und nachprüfbar offen legen. Dazu soll der Bezirk alle zwei Jahre einen umfassenden Klimaschutzbericht erstellen, der dezidiert alle relevanten Projekte und Klimadaten auflistet. Dort müssen selbstverständlich alle externen Faktoren wie das Wetter, die wirtschaftliche und demographische Entwicklung berücksichtigt werden, wenn sie einen Einfluss auf die CO?-Emissionen haben. Voraussetzung für das Erreichen der gesteckten Ziele ist ein radikales Umdenken – besonders in relevanten Disziplinen wie Verkehr, den öffentlichen Gebäuden oder bei den Grünflächen.
Das Klimaschutzprogramm 2020 für Friedrichshain-Kreuzberg soll den CO?-Ausstoß bis ins Jahr 2020 um rund 45 Prozent verringern und besteht schon heute aus über 70 verschiedenen Projekten, Konzepten und Ideen. Doch das reicht uns noch lange nicht. Neben Initiativen und Verbänden wollen wir vor allem die Bevölkerung von Friedrichshain und Kreuzberg beteiligen.
Daher unsere Aufforderung: Gebt uns Feedback zu den Zielen unseres Klimaschutzprogramms für unseren Bezirk und steuert weitere tolle Projekte, Konzepte und Ideen bei. Per Mail (fraktion-frieke[at]gruene-berlin.de), am Telefon (90298-2590) oder bei Facebook. |