Die Ex-Bundessprecherin der Grünen Jugend, Paula Riester, ist seit mai in der Bezirkspolitik aktiv

In ihrer ersten BVV-Sitzung wurde über Mediaspree diskutiert: „Da war wirklich viel Leben in der Bude,“ sagt Paula Riester. Die ersten Fraktionssitzungen hat die 24jährige Jura-Studentin, die im kommenden Jahr Examen macht, schon hinter sich. Vor allem im Bereich Umwelt- und Klimaschutz will sie sich einsetzen. Und das kann sie: „Paula hat in den Gremien der Bündnisgrünen die ökologische Frage politisiert,“ sagte Claudia Roth kürzlich, als Riester nach zwei Jahren als Sprecherin der Grünen Jugend verabschiedet wurde. Seit 2002 ist die gebürtige Schönebergerin „bei Grüns“ dabei: Der Kontakt entstand, als sie, damals noch Schülerin, zu einer Kyoto-Jugendkonferenz fuhr und dort jemand von der Grünen Jugend, dem Jugendverband der Grünen, kennenlernte. Im Bundestagswahlkampf 2002 ging sie noch einmal bei denen vorbei – und blieb.

Engagiert war sie zuerst auf Berliner Ebene, dann, von 2006 bis 2008, als Sprecherin des Bundesverbandes der Grünen Jugend. In ihrer Zeit als Sprecherin, also quasi als Vorsitzende, machte sie sich einen Namen als kompetente und stets vorbereitete Klima- und Umweltpolitikerin – und das konsequent. Riester: „Mehr denn je bedarf es einer ökologischen, sozialen, emanzipativen und kosmopolitischen Politik, um Antworten auf die Probleme der heutigen Zeit zu finden.“ Sie sieht die Grünen als moderne emanzipative Linke: „Links heißt dabei, sich für eine globale Gerechtigkeit einzusetzen, dabei klar zu seinen Positionen zu stehen, sich aber auch nicht vor Verantwortung zu drücken, wenn sie gefragt ist.“

Diese Ziele treibt Riester nicht nur im Sitzungssaal voran, für sie gehört Politik auf jeden Fall auch auf die Straße: Seit sechs Jahren ist sie ohne Ausnahme bei den Castor-Blockaden „auf den Schienen“. Keine Frage, dass sie auch bei den friedlichen G8-Blockaden in Heiligendamm ganz vorne mit dabei war. Riester koordinierte maßgeblich die Aktivitäten des grünen Jugendverbandes bei den Protesten mit und sprach auf der großen Demo in Rostock vor mehr als 70.000 Menschen.

Ein wenig ruhiger, nicht weniger spannend und ganz anders als im Jugendverband geht es in der BVV zu. „Ich freue mich sehr darauf, konkrete Politik vor Ort zu machen,“ sagt Riester, „mich mit konkreten Problemen auseinander zu setzen und Kontakt zu Leuten und Initiativen aus dem Bezirk zu haben.“ Als sie ihre aktuelle Wohnung suchte, musste es Kreuzberg sein, da gab es keine Kompromisse. Nach Feierabend findet man sie häufig auf dem Kreuzberg im beschaulichen 61. Sportlich aktiv ist sie beim Klettern, außerdem liest sie gerne – zurzeit den „Baader-Meinhof-Komplex“.

Julia Seeliger

Mehr Infos über Paula Riester und ihre politischen Initiativen findet ihr in ihrem Blog www.paula-riester.de