DS/0988/IV
Antrag DS/0988/IV
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
An Orten, wo Radstreifen regelmäßig durch illegales Halten von Autos oder LKWs versperrt sind, schützt der Bezirk diese Radwege zukünftig durch bauliche Maßnahmen. Damit verhindert der Bezirk, dass Kinder und Erwachsene, die mit dem Rad unterwegs sind, in den fließenden Verkehr getrieben werden, weil sich achtlose Verkehrsteilnehmer*innen nicht an die Parkregeln halten.
Um für die Zukunft geeignete Möglichkeiten zu finden, welche baulichen Maßnahmen sich dazu im Sinne der Verkehrssicherheit eignen, testet das Bezirksamt zunächst an der Warschauer Brücke einen oder mehrere Prototypen. Wichtig dabei ist, dass Fahrzeuge daran gehindert werden, den Radstreifen zu befahren. Gleichzeitig sollen Radfahrer*innen die Möglichkeit haben, im Notfall von Radstreifen auf die Fahrbahn ausweichen zu können. Ein durchgängiger Zaun, ist daher ausgeschlossen.
Der Bezirksverordnetenversammlung ist bis März 2014 zu berichten. Mögliche Prototypen sollen im FahrRat vorgestellt und diskutiert werden und nach Möglichkeit bis zum Beginn der Fahrradsaison im April angeordnet und installiert sein. Wenn ein Prototyp erfolgreich getestet wurde, soll er auch an anderen besonders gefährlichen Orten eingesetzt werden. Wo genau sollte mit dem FahrRat diskutiert werden.
Begründung:
Die Warschauer Straße gehört zu den Wegen, die besonders intensiv durch Radfahrer*innen genutzt werden. Lieferwagen versperren dort jeden Tag in regelmäßigen Abständen den Radstreifen für den Radverkehr, wenn sie die Geschäfte auf der Ostseite der Brücke beliefern. Die Folge: wegen des Zauns zwischen Fußweg und Radstreifen können Kinder und Erwachsene nicht auf den Gehweg ausweichen und werden mit ihren Rädern in den fließenden Auto-Verkehr getrieben. Das ist aus Sicherheitsaspekten ein Wahnsinn.
Die Bundesregierung hat die gefährliche Radstreifen-Halte-Problematik erkannt und die Situation in diesem Jahr durch eine Gesetzesnovelle verbessert: Nicht nur auf Radstreifen mit durchgezogenen Linien ist Parken und Halten seitdem verboten, sondern auch auf denen mit einer gestrichelten Linie. Damit der intendierte Schutzgedanke auch realisiert werden kann, sind bauliche Maßnahmen notwendig.
Friedrichshain-Kreuzberg, den 10.12.2013
Bündnis 90/Die Grünen
Antragsteller*innen: Paula Riester, Christian Honnens, ManuelSahib