WARUM SOLL DAS FRAENKELUFER UMGESTALTET WERDEN?
Die Ufer des Landwehrkanals bilden einen der wichtigsten und schönsten Grünzüge unseres Bezirks. Der Uferbereich, wie er heute besteht, wurde 1987 geplant. Seitdem haben sich die Anforderungen an den öffentlichen Raum stark verändert. Immer mehr Radfahrer*innen nutzen den Uferweg als Transitstrecke durch den Bezirk. Gleichzeitig dient das Ufer Anwohner*innen und Besucher*innen als Erholungs- und Flaniergebiet.
Folgende Probleme ergeben sich:

  • Der von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen gemeinsam genutzte Weg ist sehr schmal – auch, weil ein großer Teil der Straße auf quer parkende Autos entfällt. Es kommt häufig zu Nutzungskonflikten.
  • Mobilitätseingeschränkte Menschen – Rollstuhlfahrer*innen, Patient*innen des nahen Urban-Krankenhauses, Eltern mit Kinderwagen – können sich auf dem Weg nur schlecht fortbewegen. Durch die wassergebundene Oberfläche und durch Übernutzung ist er schlecht passierbar. Sitzgelegenheiten fehlen.

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat wegen dauerhafter Übernutzung, Instandhaltungsproblemen, mangelnder Barrierefreiheit und Nutzungskonflikten im Jahr 2012 die Umgestaltung beschlossen. Die Mittel dafür kommen aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“.

WAS, WIE UND WANN WIRD UMGEBAUT?
Für den Umbau wurde ein landschaftsplanerisches Entwurfsverfahren ausgelobt, in das fünf Büros ihre Entwürfe einbrachten. Durchgesetzt hat sich der Entwurf des Büros Hanke + Partner Landschaftsarchitekten:

  • Der Uferweg wird auf 6-8 Meter verbreitert und komplett mit Mosaiksteinen gepflastert. Straßenquerungen und Sicherheitsabstände zu parkenden Autos werden farbig hervorgehoben. Der Weg wird von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gemeinsam genutzt, erstere haben aber Vorrang (Schild).
  • Die Verbreiterung wird durch die Umstellung von Quer- zu Längsparken erreicht.
  • Die Bäume im Gehweg erhalten einen speziellen Baumschutz, es gibt bodenverbessernde Maßnahmen und Neupflanzungen (Bäume, Sträucher).
  • Neue Sitzmöbel und Sitzstufen am Ufer laden zum Verweilen ein; zudem sind Papierkörbe und Fahrradbügel geplant.
  • Das historische Geländer wird denkmalgerecht saniert.
  • Der Übergang zum ehemaligen Luisenstädtischen Kanal erfolgt in Form einer barrierefreien Rampe und einer Treppe aus Granit.

Der Umbau findet in den Jahren 2016/17 statt. Es werden dabei keine Bäume gefällt.

WELCHE VORTEILE BRINGT DIE UMGESTALTUNG?
Die Planungen sind sehr zeitgemäß, erhalten aber gleichzeitig den einzigartigen Charakter des Uferabschnitts. Das Fraenkelufer wird für mobilitätseingeschränkte Menschen deutlich besser nutzbar. Die neuen Sitzgelegenheiten laden zu Verschnaufpausen ein. Der motorisierte Verkehr wird entschleunigt. Radfahrer*innen wie Fußgänger*innen kommen auf dem neuen Weg besser voran. Der Nutzungskonflikt wird durch die Wegverbreiterung entschärft, dabei der Shared-Space-Ansatz erhalten.

INWIEWEIT WURDEN BÜRGER*INNEN IN DIE PLANUNGEN EINBEZOGEN?
Die Anwohner*innen wurden von Anfang an in die Planungen des Bezirks einbezogen. Seit März 2013 organisierte das Bezirksamt mehrere Bürgerveranstaltungen, darunter vier öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltungen, zwei Planungswerkstätten, eine Passantenbefragung etc. Ergebnisse dieser Veranstaltungen flossen in die Planungen ein. So war die Umstellung von Quer- auf Längsparken ein Wunsch aus der Bevölkerung, ebenso wie die Beibehaltung eines gemeinsamen Weges (zunächst war eine Trennung in Fahrrad- und Fußweg vorgesehen gewesen).

WARUM HAT DIE BVV VOM RECHT EINER STELLUNGNAHME IN DEN WAHLUNTERLAGEN KEINEN GEBRAUCH GEMACHT?

Als Grüne Fraktion hätten wir von diesem Recht sehr gerne Gebrauch gemacht. Leider waren wir die einzige Fraktion, die sich für eine Stellungnahme durch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zum Bürgerbegehren ausgesprochen hat. Es fehlte somit eine Mehrheit, um von der bestehenden Möglichkeit Gebrauch machen zu können, die Positionen der BVV im Anschreiben darzulegen. Deswegen nutzen wir nun andere Möglichkeiten (Website,FB,twitter, Aushänge) um unsere Position darzulegen.

Der jeweils aktuellste Planungsstand ist auf den Seiten des Bezirksamts unter http://gruenlink.de/1371 einsehbar.

Auch die Verbände ADFC, BUND und FUSS e.V. empfehlen, mit NEIN zu stimmen. Die gemeinsame Stellungnahme gibt es hier: http://gruene.lv/4kb

Eine weitere Meldung des ADFC, welche die Ablehnung des Entscheides empfiehlt:
http://gruenlink.de/1ajw

Unser Flyer zum Runterladen: http://gruene.lv/4k8