An alle Bewohnerinnen und Bewohner der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule

Wir, die politisch Verantwortlichen des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg, sind sehr betroffen über die Gewaltvorfälle an der Schule in den vergangenen Tagen. Unser Mitgefühl gilt dem Verstorbenen, seinen Angehörigen sowie seinen Freunden und Begleitern.

In Anbetracht der Ereignisse und zum Schutz der Menschen vor Ort sind wir gezwungen, eine Reihe von Veränderungen herbeizuführen, die wir Ihnen/Euch hiermit mitteilen.

  1. Das Sozialamt des Bezirks ist zur Zeit dabei, für die Roma-Familien schnell alternative Unterkünfte zu organisieren.
  2. Der Bezirk wartet auf das Angebot des Berliner Senators Mario Czaja, um die registrierten Flüchtlinge aus der Schule in anderen Häusern unterzubringen.
  3. ACHTUNG: Registrieren Sie/registriert Euch in dieser Liste! Diese Möglichkeit existiert für alle Bewohner und Bewohnerinnen der Schule im Rahmen des bisherigen Senatsangebots durch die Berliner Senatorin Dilek Kolat und ihrer Verwaltung. Nur wer registriert ist, wird eine alternative Unterkunft erhalten. Die Registrierung ist eine unbedingte Voraussetzung!
  4. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg steht zu seinem Angebot, die Schule zu einem internationalen Flüchtlingszentrum umzubauen. Dort sollen etwa 70 Wohnplätze als Clearingstelle für Flüchtlinge mit ungeklärtem Status entstehen. Das Diakonische Werk, die Sozial-Organisation der evangelischen Kirche in Berlin, wird der Träger sein.
  5. Für die Umbauphase muss das Hauptgebäude der Schule vollständig leer sein. Ein Wohnen auf einer Baustelle ist aus humanitären und sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich.
  6. Während der Umbauphase können maximal 35 der künftigen 70 Bewohner als „Baugruppe“ im Pavillon unterkommen. Das entspricht einer ungefähren Belegung von vier Klassenräumen und ist das Maximum, was räumlich möglich ist. Der Bezirk wird den Pavillon dafür in geeigneter Form umbauen.
  7. Ein qualifizierter freier Träger der Flüchtlingshilfe wird die in Frage kommenden 35 Personen registrieren. Bestenfalls sollten diese Bauhandwerker sein.
  8. Auch die weiteren 35 Personen, die künftig in der Schule wohnen sollen, werden von einem freien Träger registriert.
  9. Der Umbau wird gemeinsam mit einem freien Träger organisiert.
  10. An der Gestaltung der zukünftigen 70 Plätze innerhalb des Flüchtlingszentrums wird eine Delegation der Flüchtlinge (maximal 10 Personen) im Rahmen einer Arbeitsgruppe „Gestalten des zukünftigen Wohnraums“ beteiligt. Dafür ist ein Zeitrahmen von einem Monat vorgesehen. Des weiteren gibt es ein Angebot zur Mitarbeit bei Konzepten und Angeboten für das Flüchtlings-Zentrum.

Hans Panhoff, Stadtrat für Planen, Bauen, Umwelt und Immobilien