DS/2045/III

Mündliche Anfrage

1. Wie wurden die Bezirke durch Land und Bund bei der Entwicklung und Umsetzung des Bundesprogramms Sprachförderung in Kitas mit einbezogen?

Die örtlichen Jugendämter wurden in die Entwicklung dieses Programms nicht einbezogen. Es gab keine Beteiligung oder Beratung mit den Bezirken zu dieser Thematik.

2. Welchen fachlichen Beitrag konnte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in diesen Prozess mit einbringen?

Die Bezirke konnten entsprechend keinen fachlichen Beitrag zur Umsetzung des Programms leisten.

3. Wie wird die Qualität der durch den Bund finanzierten Sprachförderung in den Kitas garantiert und mit den vom Bezirk entwickelten bewährten Sprachförderprogramm abgeglichen, dessen Konzept Institutionsübergreifend ist (Krippe, Kita, Schule) und die Kinder und Eltern entsprechend begleitet?

Eine Abstimmung mit bezirklichen Konzepten der Sprachförderung oder Vernetzung der neuen Ressource einzelner Kitas aus dem Bundesprogramm mit vorhandenen Strukturen, z.B. im Rahmen von regionalen Bildungsinitiativen oder in Verknüpfung mit Projekten und Einrichtungen der Familienbildung, hat nicht stattgefunden und ist nicht vorgesehen. Inwieweit im Programm selbst Qualitätsevaluationen vorgesehen sind, entzieht sich unserer Kenntnis.

Somit lässt sich nichts darüber sagen, ob diese den bezirklichen Sprachförderstrategien entsprechen (z.B. Berücksichtigung vorurteilsbewusster interkultureller Aspekte, Mehrsprachigkeit etc.).

Es ist im Gegenteil ein Wildwuchs zu beobachten an Anbietern von Sprachförderprogrammen, – materialien und Zusatzausbildung, die jetzt intensiv auf den Markt drängen und versuchen mit ihren Programmen an die einzelnen Kitas heranzutreten. Unseres Wissens gibt es auch keine Abstimmung mit der Sozialpädagogischen Fortbildungsstätte Berlin Brandenburg.

Das Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg wird sich bemühen, im Nachgang der zentral erfolgten Auswahl von programmbeteiligten Kitas, Ankoppelungen an die ganzheitlichen Strategien der WIB (Werkstatt Integration durch Bildung) herzustellen und kommunikativ an die Kitas heranzutragen, sowie Unterstützungsstrategien, die innerhalb der regionalen Vernetzungsstrukturen zum Tragen kommen, anzubieten.

Monika Herrmann

Bezirksstadträtin

Friedrichshain-Kreuzberg, den 15.12.11

Bündnis 90/Die Grünen

Fragestellerin: Marianne Burkert-Eulitz