Hans-Christian Ströbele über die Entscheidung, im nächsten Jahr erneut für den Bundestag zu kandidieren und seine Krebserkrankung.
Sagen, was ist.
Es gibt viele Gerüchte und Vermutungen über meine Gesundheit. Immer zahlreicher wurden die Fragen danach, ob ich im nächsten Jahr wieder für den Bundestag kandidiere. Um Klarheit zu schaffen, habe ich gestern Abend meinen Kreisverband in Friedrichshain-Kreuzberg informiert.
In der Sommerpause erhielt ich die Diagnose, dass ich erkrankt bin, ein Prostata-Karzinom, also Krebs habe, der behandelt werden muss. Ich befinde mich bereits in Behandlung und gehe davon aus, dass mein gesundheitliches Problem bis Anfang Dezember behoben ist. Das sagen auch die Ärzte, die ich in den vergangenen Wochen konsultiert habe.
Wenn ich geheilt bin, will ich mich um die Kandidatur für den Bundestag bewerben. In der nächsten Legislatur kann ich aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen, mit meinen Kenntnissen und kritischem Blick auf viele Dinge helfen, die richtigen Konsequenzen zu ziehen.
Zum Beispiel aus dem Versagen der Sicherheitsbehörden beim Schutz der Bevölkerung vor den Mordtaten des Nazi-Untergrundes. Vor allem will ich mit Kritik und eigenen Vorschlägen dazu beitragen, den Krieg in Afghanistan endlich wirklich zu beenden. Das entspricht auch dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung. Noch besteht die Möglichkeit, mit fairen Verhandlungen für die Afghanen eine Chance für ein besseres Leben zu erreichen.
Auch in der Finanzkrise sind wir auf dem falschen Weg. Ich werde weiter fordern umzusteuern. Finanzhilfen an andere Länder und Völker Europas unterstütze ich – sie sollen aber nicht nur den Banken zugute kommen. Wenn diese sich verspekulieren, müssen sie Pleite gehen können.
Ich habe nicht auf alle Fragen Antworten, aber Anregungen und viel Kritik, die sich häufig bewahrheitet hat.