Dirk Behrendt, rechtspolitischer Sprecher, erklärt
Es ist schwer erträglich, wenn der Aubis-Manager Christian Neuling, einer der maßgebli-chen Akteure des Berliner Bankenskandals, auch nach einem neuen psychiatrischen Gut-achten als verhandlungsunfähig gilt. Die Zweifel, welche durch seine Teilnahme am Berlin-Marathon im September 2006 genährt wurden, wiegen schwer. Es ist für das Rechtsbewusstsein der Bevölkerung unerträglich, wenn sich der Eindruck verfestigt, lediglich findige Anwälte beschäftigen zu müssen, um sich einem Prozess ent-ziehen zu können. Auch der böse Schein, wegen der Personalminderausstattung würde einer Flucht in die Krankheit eher Glauben geschenkt, ist auszuräumen. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung des Berliner Bankenskandals durch die Berliner Justiz ohnehin nicht besonders ruhmreich ist. Die Berliner Justiz täte deshalb gut daran, einen weiteren aus-wärtigen Gutachter mit der Begutachtung zu betrauen, um letzte Zweifel zu beseitigen.