Vier Tage nach der Küchen-Schließung bei der Charité fordern Berliner Abgeordnete, die bewilligten 330 Millionen Euro sinnvoll zu investieren. Ein Artikel aus der Berliner Morgenpost.
Der Vorfall habe gezeigt, dass besonders der Standort Mitte zügig saniert werden muss. „Der Vorstand sollte sich jetzt gut überlegen, wo er jetzt investiert“, sagte Heidi Kosche (Grüne). Es dürfe nicht sein, dass das Gesundheitsamt einem Berliner Aushängeschild einfach so die Küche schließen kann. „Der Ruf des größten Berliner Unternehmens hat einen großen Schaden erlitten“, sagte Mario Czaja (CDU). Das derzeitige schlechte Image habe die Charité aber auch teilweise selbst verschuldet. „Das Land muss jetzt Erste Hilfe leisten, damit die Charité auch in Mitte wieder ihre Patienten ordentlich versorgen kann.“ Nach einer Kontrolle am Freitag zeigten sich Mitarbeiter des Gesundheitsamts so entsetzt über den Zustand der Großküche, dass sie eine sofortige Sperrung anordneten. Sie bemängelten unter anderem Risse in Decken, die sich über den Kochstationen befinden.
Am Campus Mitte ist die Zubereitung von warmen Speisen für Bettenhaus-Patienten verboten. Die Notfallversorgung der 1400 warmen Gerichte übernimmt der Standort Steglitz. Lastwagen karren Thermoboxen mit Mahlzeiten mehrmals täglich nach Mitte. Dort darf nun noch portioniert und auf die einzelnen Kliniken verteilt werden. Köche und Mitarbeiter aus Mitte wurden zur Bewältigung des logistischen Mehraufwands bereitgestellt. Kalte Speisen dürfen am Campus Mitte noch zubereitet werden, allerdings sind Reparaturen an Decke und Boden auch in den anderen Räumlichkeiten unverzichtbar. Das Versorgungszentrum soll Ende 2011 abgerissen werden.