Am 11.07. fand in den Räumlichkeiten des Lovelite in Friedrichshain-Kreuzberg unsere Bezirksgruppenveranstaltung zum Thema „Zukunft schaffen – Grüne Familienpolitik in unserem Bezirk“ statt. Die Veranstaltung war offen für alle Interessierten, unabhängig davon, ob sie bereits in der Familienpolitik engagiert waren oder sich neu mit dem Thema auseinandersetzten.
Das Treffen begann mit einem Überblick über aktuelle Themen, gefolgt von dem Hauptpunkt der Tagesordnung, bei dem wir uns intensiv mit der Grünen Familienpolitik auseinandersetzten. Hierbei hatten wir das Privileg, spannende Referentinnen aus Praxis und Politik begrüßen zu dürfen: Manuela Stuhlsatz vom Familienzentrum Menschenskinder e.V. und Marianne Burkert-Eulitz, Sprecherin für Kinder und Familie im Berliner Abgeordnetenhaus.
Marianne Burkert-Eulitz erläuterte, wie viel Arbeit bereits in die Familienförderung in Berlin investiert wurde. Dank des langjährigen Grünen Engagements wurde Friedrichshain-Kreuzberg zu einem Vorzeigebezirk für erfolgreiche Familienpolitik. Ein wichtiger Aspekt, den sie betonte, war die Bedeutung der frühen Förderung von Familien. Frühzeitige Maßnahmen zur Familienförderung leisten einen wesentlichen Beitrag zur Präventionsarbeit und tragen dazu bei, dass Familien später weniger Probleme haben.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war die Rolle der Familienzentren. In Friedrichshain-Kreuzberg gibt es in jedem der 8 Sozialräume ein solches Zentrum. Hierbei handelt es sich um Orte, an denen Familien zusammenkommen und Unterstützung erhalten können. Manuela Stuhlsatz präsentierte das Familienzentrum Menschenskinder e.V., das seit 1996 als Kita und Begegnungsstätte aktiv ist. Heute fungiert es als Wohnzimmer und Treffpunkt für Eltern, die hier verschiedene Angebote nutzen können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Vernetzung der Eltern sowie auf Beratung, Begegnung und Bildung.
Ein herausragendes Merkmal der Familienpolitik in Friedrichshain-Kreuzberg ist die starke Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Sozialräumen, den Jugendfreizeiteinrichtungen, den Familienzentren und sogar den Kinderärzten. Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine effektive Unterstützung der Familien und trägt zu einer erfolgreichen Familienpolitik bei.Trotz der positiven Entwicklungen in Friedrichshain-Kreuzberg wurde auch eine berechtigte Sorge geäußert: Wird die Finanzierung von Landesebene auch in Zukunft aufrechterhalten? Besteht die Möglichkeit, dass Friedrichshain-Kreuzberg weiterhin ausbauen kann? Bisher ist dies nur den anderen Bezirken gestattet.
Ein weiteres diskutiertes Thema war die Ausrichtung des Schulsystems allein auf „Bildung“, während das vernetzte Denken und die Berücksichtigung des Familiensystems oft vernachlässigt werden. Dennoch gab es positive Signale von der Schulaufsicht in Friedrichshain-Kreuzberg, die sich bemüht, die Vernetzung zu verbessern und in den Sozialräumen organisiert zu sein. Des Weiteren wurde die Bedeutung der Familienservice-Büros als Aushängeschilder des Jugendamts betont. Diese Büros bieten Eltern die Möglichkeit, alle Behördengänge an einem Ort zu erledigen und Hilfe zu erhalten.
Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden angesprochen. Es wurde betont, dass die Bedarfe stark angestiegen sind und viele Kinder unter den Auswirkungen leiden. In diesem Zusammenhang wurde die Notwendigkeit eines Ausbaus der Unterstützungsmaßnahmen hervorgehoben.
Ein besonderes Augenmerk galt der Frage, wer die Familienzentren besucht. Hierbei wurde betont, wie wichtig eine niedrigschwellige Ansprache ist, um nicht nur privilegierte Eltern anzusprechen. Durch Angebote wie Cafés, Feste und gemeinsame Interessen sollen persönliche Bindungen und Beziehungen aufgebaut werden.
Abschließend wurde auch die Kindergrundsicherung thematisiert. Es wurde betont, wie wichtig es ist, dass sich Lisa Paus in ihrer Position gegen Christian Lindner durchsetzt. Die bisherigen Hilfen reichen nicht aus, um Kinder aus der Armut zu befreien. Eine angemessene finanzielle Unterstützung ist unerlässlich.