In einem B.Z.-Artikel vom 19.8. behauptet Gunnar Schupelius, das Bezirksparlament (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg würde die Bezirksmedaille nicht mehr an Bürger*innen verleihen, die sich in einer religiösen Gemeinschaft engagieren. Diese Behauptung ist falsch. Die BVV-Vorsteherin Kristine Jaath, die auch Mitglied unserer Fraktion ist, hat eine Gegendarstellung verfasst, die im Folgenden nachgelesen werden kann – und in diesem Wortlaut auch an die B.Z. ging.

Herr Schupelius‘ Schilderung, die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg würde die Bezirksmedaille nicht mehr an Bürgerinnen und Bürger verleihen, die sich in einer religiösen Gemeinschaft engagieren, ist falsch.

Selbstverständlich können auch religiöse Menschen mit der Bezirksmedaille geehrt werden. Einziges Kriterium für die Auszeichnung ist, dass sie sich im ehrenamtlichen Engagement um Friedrichshain-Kreuzberg und seine Bewohnerinnen und Bewohner besonders verdient gemacht haben. Dies kann in allen möglichen Bereichen geschehen, wie zum Beispiel Jugend und Familie, Soziales, Kultur, Sport, Bildung und vielem anderen mehr.

Kriterium soll dagegen nicht sein, sich um eine bestimmte Religion besonders verdient gemacht zu haben. Welche Religion besonders auszeichnungswürdig ist, kann nicht Gegenstand der Beratung für die Verleihung einer Bezirksmedaille sein. Es würde gegen die gebotene staatliche Neutralität gegenüber Weltanschauungen verstoßen. Deshalb die Präzisierung in der Geschäftsordnung zur Verleihung der Bezirksmedaille von Friedrichshain-Kreuzberg.

Unsere Bezirksmedaille ehrt ein „gemeinwohlorientiertes und aktiv gestaltendes ehrenamtliches Engagement, das durch Einsatz und Kreativität Dinge möglich macht, die den Bürgerinnen und Bürgern des Bezirks zugute kommen und eine Bereicherung und Verbesserung für das Leben miteinander in Friedrichshain-Kreuzberg darstellen“ (Beschluss der BVV am 27.02.2013). Dabei spielt keine Rolle, worin dieses besondere Engagement seine Motivation findet, ob aus einem Glauben heraus oder aus anderen Gründen.

Als Vorsteherin der BVV in Friedrichshain-Kreuzberg hoffe ich deshalb, dass sich die Kirchengemeinden und religiösen Gemeinschaften von solcher falschen Berichterstattung nicht abhalten lassen und auch weiterhin ihre Vorschläge für die Verleihung der Bezirksmedaille von Friedrichshain-Kreuzberg einbringen.

Kristine Jaath Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung
in Friedrichshain-Kreuzberg und Grünes Fraktionsmitglied