Initiator*in: Werner Heck, B’90/Die Grünen

Antrag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird beauftragt, das Schwule Museum, das über 25 Jahre in unserem Bezirk beheimatet war, bei der Realisierung seiner Pläne, nach Kreuzberg zurückzukehren und hier einen neuen Museumsbau zu errichten, umfassend zu unterstützen.

Begründung:
Das 1985 gegründete Schwule Museum war mehr als 25 jahrelang in Kreuzberg ansässig. Zunächst in der Friedrichstraße und danach bis 2013 am Mehringdamm 61. Das SMU war in dieser Zeit eine der bedeutendsten queeren Institutionen in unserem Bezirk. Umso größer das Bedauern und der Verlust nicht nur für die queere Community als bekannt wurde, dass das Schwule Museum keine geeignete Immobilie in Kreuzberg finden konnte, die dem Bedarf nach größeren Flächen für Ausstellungen, Veranstaltungen und Archiv gerecht geworden wäre und nach Tiergarten „auswandern“ musste.
Das Schwule Museum bzw. deren Vorstandsmitglied* Dr. Birgit Bosold hat sich nun an den Bezirk Friedrichshain- Kreuzberg gewandt: „Einerseits um uns der zunehmenden Gentrifizierung zu entziehen und andererseits weil die Archivflächen für unsere weiter wachsende Sammlung wie auch Büroflächen für unser größer werdendes Team bereits heute nicht mehr ausreichend sind, suchen wir seit einiger Zeit nach einem neuen Standort.“
Das Schwule Museum ist heute eine der weltweit größten und bedeutendsten Institutionen für die Bewahrung, Erforschung und Vermittlung queerer Geschichte und Kultur sowie ein international relevanter Inkubator zeitgenössischer queerer Kunst- und Kulturproduktion. Das SMU ist „Heimathafen“ für ein queeres Publikum in Berlin und der ganzen Welt. Und zudem eine starke Stimme für die Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Kultur und Gesellschaft. Es wäre ein Gewinn und eine Bereicherung für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, wenn das Schwule Museum hier seinen neuen und erweiterten Standort finden würde.

Friedrichshain-Kreuzberg, den 09.06.2020
B’90/Die Grünen
Antragsteller*in: Werner Heck

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