Grüne Bürgermeister, Stadträtinnen und Stadträte haben gemeinsam mit den Bündnisgrünen innerhalb und außerhalb des Bezirksparlamentes bisher schon viele wichtige Klimaschutz-Aktivitäten zu verantworten. Manche Projekte sind berlinweit einmalig, wie beispielsweise die Abschaffung des Bürgermeister-Dienstwagens oder die vielen exklusiven Carsharing-Parkplätze. Andere haben sogar bundesweit eine Vorbildfunktion, wie die einzige Anlage östlich des Rheins, die Energie aus Schulabwässern gewinnt. Hier folgt eine Auswahl aus der jüngeren Vergangenheit.

Das Klimaschutzprogramm 2020 für Friedrichshain-Kreuzberg soll den CO?-Ausstoß bis ins Jahr 2020 um rund 45 Prozent verringern und besteht schon heute aus über 70 verschiedenen Projekten, Konzepten und Ideen. Doch das reicht uns noch lange nicht. Neben Initiativen und Verbänden wollen wir vor allem die Bevölkerung von Friedrichshain und Kreuzberg beteiligen.

Daher unsere Aufforderung: Gebt uns Feedback zu den Zielen unseres Klimaschutzprogramms für unseren Bezirk und steuert weitere tolle Projekte, Konzepte und Ideen bei. Per Mail (fraktion-frieke[at]gruene-berlin.de), am Telefon (90298-2590) oder bei Facebook.

Eine Vorlage zum Selbstausfüllen für weitere Projekte, Konzepte und Ideen für noch mehr Klimaschutz in Freidrichshain-Kreuzberg gibt´s hier.

Herbst 2010: Neue Grünfläche auf dem Kreuzberger Gleisdreieck

Aktuell entstehen am Gleisdreieck zwischen Möckernstraße, Yorckbrücken und S-Bahn neue Grün- und Freizeitsportflächen. Die neue Parkanlage ist die größte, die in den vergangenen Jahrzehnten in der Berliner Innenstadt entstanden ist. Der östliche Teil wird im Sommer eröffnet, der westliche dann im Jahr 2011. Das 17 Hektar große Areal trägt dazu bei, dass der relativ grünflächenarme Innenstadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Vergleich zu anderen ein wenig aufholt. Damit entstehen naturnahe Flächen, deren Bäume, Büsche und andere Pflanzen das lokale und weltweite Klima schützen. Zu Beginn des Jahrtausends setzte Franz Schulz die Grün- und Freiflächen auf dem Gleisdreieck gegen die Widerstände des Senats durch.

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Februar 2010: 10. Solaranlage auf Schulturnhallen

Seit Anfang Februar 2010 existieren in Friedrichshain-Kreuzberg über zehn Solaranlagen auf Turnhallen des Bezirks. Nummer 9, 10 und 11 sind die Gebäude in der Boxhagener Straße 45-46, Singerstraße 87 und Andreasstraße 50-52. Die nächste Anlage zur Warmwassergewinnung durch Sonnenlicht soll in der Puttkammer Straße 19 entstehen. Damit haben wir im Bezirk das erste Dutzend voll.

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Sommer 2010: Neue Grünfläche in Friedrichshain: Park an der Spree

Am Friedrichshainer Spreeufer entsteht als zweite öffentliche Grünfläche der Park an der Spree. Nach dem East-Side-Park wird das Spreeufer zwischen den Clubs Oststrand und dem Yaam wie im erfolgreichen Bürgerentscheid zum Spreeufer gefordert für alle geöffnet.

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Herbst 2009: Neue Grünfläche am Spreeufer: East-Side-Park

Etliche Jahre haben die Grünen dafür gekämpft, dass die privaten Ufer an der Spree für alle geöffnet werden. Seit Ende 2009 ist eine erste Grünfläche, der East-Side-Park, zwischen der gleichnamigen ehemaligen Maueranlage und der Spree fertig gestellt.

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17. Oktober 2009: Neuer Interkultureller Garten und neue Grünfläche am Bethanien

Im Herbst 2009 übergibt Bezirksstadträtin Jutta Kalepky (für Grüne) die neuen Grünflächen nördlich des Bethanien-Hauptgebäudes der Öffentlichkeit. Das besondere daran: Einen Teil des Gebiete nutzen interessierte Anwohnerinnen und Anwohnern als sogenannten Interkulturellen Garten. Die Vielfalt an Kultur- und Nutzpflanzen hat einen doppelten Effekt auf das Klima: Pflanzen speichern Kohlendioxid und der gemeinsame Garten verbessert das lokale Klima im Kiez. Außerdem sparen die geringen Transportwege der Nahrungsmittel Kohlendioxid ein. In Friedrichshain-Kreuzberg existieren insgesamt sieben Nachbarschafts- und interkulturelle Gärten – die meisten von ihnen befinden sich auf öffentlichen Flächen und wurden auf grüne Initiative vom Bezirksamt mit langfristigen Nutzungsverträgen gesichert.

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Winter 2009/2010: Schulsanierung halbiert CO?-Ausstoß

Die Kreuzberger Carl-von-Ossietzky-Schule bekommt im Winter 2009/2010 neue Fenster, Deckendämmungen und einige neue Heizungskomponenten. Damit spart der Bezirk nicht nur Heizkosten, sondern auch fast 600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Mit den Finanzmitteln des Konjunkturpaketes setzt Friedrichshain-Kreuzberg unter der Leitung der Bezirksstadträtin Jutta Kalepky (für Grüne) auch an anderer Stelle neue Akzente in Sachen Klimaschutz: Bis Ende 2011 nimmt der Bezirk 34,4 Millionen Euro in die Hand, um neben Schulen und Kitas auch Jugendclubs und Bibliotheken zu sanieren oder umzubauen. Die Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz zahlen sich durch geringere Energiekosten in der Zukunft aus.

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August 2009: In Kreuzberg bekommt erstes Berliner Rathaus eine Solaranlage

Das Rathaus Kreuzberg in der Yorkstraße bekommt als erstes Berliner Rathaus eine Solaranlage aufs Dach. Seit August 2009 liefert die 255 Quadratmeter große Anlage eine Spitzen-Leistung von 35 Kilowatt.

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3. April 2009: Vorbild Friedrichshain-Kreuzberg – Zahl der Straßenbäume nimmt zu

Berlin ist wegen seiner vielen Bäume und Parks bekannt als grüne Metropole. Doch genau diesen Schatz vernachlässigen die Berliner Behörden. Daher schlug der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im April 2009 Alarm. Der Grund: eine Umfrage hatte ergeben, dass in Berlin mehr Straßenbäume gefällt werden als neu gepflanzt. Von 2005 bis 2007 habe die Stadt alleine dadurch mehr als 6 000 Bäume verloren. Einziger Lichtblick: Die laut BUND einzigen „baumfreundlichen“ Ausnahmen Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Dort nahm die Zahl der Bäume zu. Und das ist auch gut so – fürs Klima und für Frischluft in den Straßen.

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20. September 2008: Vorfahrt für Velos – erste Radstraße eröffnet

Seit diesem Tag haben Räder in der Kreuzberger Bergmannstraße Vorfahrt gegenüber dem motorisierten Verkehr. Die Radstraße ist die erste im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und nach der Linienstraße in Mitte die zweite überhaupt in der Berliner Innenstadt. Nun kommen FahrradfahrerInnen sicher und ohne Behinderungen durch durchfahrende Autos an ihr Ziel. Das ist gut fürs Klima und die Gesundheit. Dafür haben wir Grünen lange um politische Mehrheiten gekämpft – letztlich mit Erfolg.

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August 2008: Tempo 30 vor allen Schulen im Bezirk

Seit August gilt vor allen Schulen in Friedrichshain-Kreuzberg Tempo 30. Unter Leitung von Stadträtin Jutta Kalepky (für Grüne) hat das Bezirksamtes auch vor der Kreuzberger Urbanstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt. Das macht nicht nur die Schulwege für die Kinder sicherer, sondern verringert den Kraftstoffverbrauch.

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13. März 2008: Erstes Berliner Mehrfamilienhaus in passiver Bauweise

Wohnen ohne Heizung – das klang lang Zeit nach Steinzeit. Bald werden sogenannte Passivhäuser Standard sein. Bei ihnen sind die Außenwände so sehr isoliert, dass auf eine konventionelle Heizung verzichtet werden kann. Das erste Berliner Mehrfamilienhaus in passiver Bauweise steht im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Im März 2008 legte Bezirksbürgermeister Franz Schulz, der das Projekt von Beginn an förderte, den Grundstein für das KlimaSolarHaus in der Friedrichshainer Bänschstraße. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Mehraufwand für Wärmedämmung, teurere Fenster und eine Lüftungsanlage lohnt sich wegen steigender Energiepreise schon nach wenigen Jahren.

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November 2006: Einmalig in Berlin: Grüner Bürgermeister schafft Dienstwagen ab

5er BMW, Audi A6 und Mercedes E-Klasse – mit diesen und anderen Spritfressern lassen sich normalerweise BürgermeisterInnen, SenatorInnen und StaatssekretärInnen durch Berlin chauffieren. Dass es in den zwölf Bezirken nur elf Dienstwagen für Bürgermeister gibt, liegt an Franz Schulz, dem einzigen Bezirksbürgermeister mit grünem Parteibuch. Und der einzige, der seinen Dienstwagen Klima und Umwelt zur Liebe abgeschafft hat, als er sein Amt im Ende 2006 antrat. Seitdem fährt er mit Rad, Bussen und Bahnen.

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Sommer 2006: Pilotanlage – Energie aus warmem Schul-Abwasser

Wer duscht oder wäscht, verbraucht warmes Wasser, das normalerweise in die Kanalisation gelangt. Abwasser hat eine Durchschnittstemperatur von fünfzehn Grad Celsius. Mit dieser Wärme wird seit 2006 die Turnhalle der Kreuzberger Leibniz-Schule beheizt. Praktisch geht das so: Vier Meter unter der Erde verläuft der Abwasserkanal, aus dem die Wärme für die Duschen und Heizkörper des Gebäudes stammt. Über Wärmetauscher im Kanal unter der Sporthalle wird dem Abwasser Wärme entzogen. Die Kosten von 100.000 Euro sind nach 15 Jahren refinanziert, das Klima profitiert viel länger. Das besondere daran: Es ist die erste sogenannte Abwasserwärmepumpe in Deutschland östlich des Rheins mit dieser Technik. Unser damaliger Stadtrat Franz Schulz hat das Pilotprojekt gegen die Widerstände der Berliner Wasserbetriebe „durchgeboxt“. Es wurde mit dem Preis KlimaSchutzPartner des Jahres 2006 ausgezeichnet. Eine zweite Anlage soll im Frühjahr 2011 in der Sporthalle Oderstraße entstehen.

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2006: Exklusive Parkplätze für Gemeinschaftsautos

Beim Carsharing teilen sich mehrere Personen ein Auto. Carsharing-Unternehmen stellen dabei Fahrzeuge im öffentlichen Raum zur Verfügung, die gegen eine Miete von allen genutzt werden können. Die Folge: weniger Autos werden produziert und gefahren. Das reduziert nicht nur den CO?-Ausstoß sondern auch andere Umweltauswirkungen. Aus diesem Grund haben wir Grüne uns für exklusive Parkplätze für diese Gemeinschaftsautos eingesetzt. Unter der Leitung des früheren Verkehrsstadtrats und heutige Bürgermeisters Franz Schulz (Grüne) und seiner Nachfolgerin Jutta Kalepky hat das Bezirksamt bis heute 35 solcher Parkplätze reservieren lassen (Stand Januar 2010).

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Sommer 1999: Grün statt Beton – Hilfe bei Begrünung von Innenhöfen

Im Jahr 1999 unterstützte das Bezirksamt des damals noch eigenständigen Bezirks Kreuzberg erstmals EinwohnerInnen, die ihre Innenhöfe begrünen wollen. Seit 2000 gibt es dieses Programm auch in Friedrichshain. Im Jahr 2010 wurde der 50. Innenhof mit Kostenbeteiligung durch das Bezirksamt begrünt. Dort speichern Bäume, Büsche und andere Grünpflanzen Kohlendioxid und verbessern den Feuchtigkeitshaushalt in der Großstadt. Auch Dachbegrünung gehört dazu. Beratung gibt es bei dem Selbsthilfe-Treffpunkt Friedrichshain und dem Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V. – auch für die, die Pate für den Baum vor ihrer Haustür werden wollen und ihn im Sommer mit dringend benötigtem Wasser versorgen. Oder die, die die Bete rund um die Bäume bepflanzen wollen.

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