Schriftliche Anfrage
Initiator*in: Claudia Schulte, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Antwort von der Abt. Arbeit, Bürgerdienste und Soziales
Ihre Fragen beantworte ich wie folgt:
1. Wie viele ganzjährige Tagesstätten für obdach- bzw. wohnungslose Menschen mit welchen Angeboten gibt es in Friedrichshain-Kreuzberg (Ort, Träger, Angebote, Öffnungszeiten)?
2. Welche Tagesstätten werden vom Bezirk und oder Land Berlin finanziert (Art der Finanzierung, Höhe der Finanzierung)?
3. Welche ganzjährigen Übernachtungsangebote für obdach- bzw. wohnungslose Menschen gibt es in Friedrichshain-Kreuzberg (Ort, Träger, Angebote, Öffnungszeiten)?
>>>die Antworten in tabellarischer Übersicht finden sie hier im PDF<<<
4. In welcher Form erfolgt hier die Finanzierung (Art, Höhe)?
Die genannten Angebote werden über das Land Berlin, aus Mitteln der Europäischen Union und/oder weiteren Finanzierungsquellen gefördert. Art und Höhe der Finanzierung sind dem Bezirk nicht bekannt.
5. Wie hat sich das Angebot für Hilfe und Beratung für obdach- bzw. wohnungslose Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg in den vergangenen Jahren (2020 bis 2023) insgesamt entwickelt (Form der Angebote, Anzahl der Angebote, Höhe der Finanzierung etc.)?
Form und Anzahl der Angebote sind in den genannten Jahren in etwa gleichgeblieben. Die Höhe der Finanzierung stieg insgesamt aufgrund gestiegener Personal- und Infrastrukturkosten.
6. Wie haben sich insbesondere die Hilfs- und Beratungsangebote für obdach- bzw. wohnungslose Frauen in den vergangenen Jahren (2020 bis 2023) entwickelt?
Nur im Bereich der Kältehilfe gab es in der vergangenen Periode ein neues Angebot; ein anderer Träger hat vor 2020 sein Angebot für Frauen zugunsten eines Housing-First-Projektes eingestellt. Hier ist ein im besten Falle stagnierendes Angebot auf geringem Niveau zu verzeichnen; einzelne Träger attestieren eine zu geringe Nachfrage, um ihr Angebot ausschließlich auf Frauen auszurichten.
7. Wie haben sich insbesondere die Hilfs- und Beratungsangebote für obdach- bzw. wohnungslose Familien mit Kindern in den vergangenen Jahren (2020 bis 2023) entwickelt?
Die vom Amt für Soziales über Zuwendungen finanzierten Angebote richten sich nicht vorrangig an Familien mit Kindern.
Dieser Personenkreis erfährt allerdings besondere Unterstützung seitens der Sozialen Wohnhilfe, um den Verlust einer Wohnung zu vermeiden; ggf. erfolgt eine Unterbringung in einer Einrichtung, um Obdachlosigkeit zu vermeiden. Die Unterstützungsangebote des Jugendamtes erfolgen bei Erziehungs- und Betreuungsschwierigkeiten der Eltern mit den Kindern. Eine gemeinsame Unterbringung von Eltern mit Kindern ist nur in diesem Kontext möglich. Das Jugendamt nimmt im Rahmen von Wohnungsproblemen und Obdachlosigkeit eine beratende Lotsenfunktion wahr.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Nöll
Bezirksstadtrat