Grüne Fraktion fordert kritische Auseinandersetzung mit Skulptur „Der seltene Fang“ im Viktoriapark
Ein nackter, athletisch gebauter, bärtiger Fischer umschlingt die Schwanzflosse einer jungen ebenfalls nackten Nixe, die er soeben mit einem Netz eingefangen hat. Immer wieder wird Anstoß genommen an der prominent am Fuße des künstlichen Wasserfalls im Viktoriapark platzierten Skulptur „Der seltene Fang“ von Ernst Gustav Herter aus dem Jahr 1896. Kritiker*innen betonen, dass das Werk Gewalt gegen Frauen als normal, ästhetisch und erotisch dargestellt. „Eine solche Darstellung sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum ist vor dem Hintergrund real existierender Gewalt gegen Frauen unangemessen und insbesondere für Opfer und Bedrohte kaum erträglich. Es ist Zeit für einen öffentlichen Diskursprozess zum Umgang mit dieser Skulptur“, so Sarah Jermutus, Antragstellerin und Vorstandsvorsitzende der Grünen Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg.
Per Antrag im Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksparlament will die Grüne Fraktion das Bezirksamt beauftragen einen Diskursprozess zum Umgang mit der Bronzeskulptur zu starten. Dabei soll zunächst eine kritische Kontextualisierung und künstlerische Auseinandersetzung mit der unter Denkmalschutz stehenden Skulptur im Fokus stehen.