Jutta Schmidt-Stanojevic, Foto: Kilian Vitt

In den letzten Jahren hat sich das Sportverhalten der Bürger*innen in Friedrichshain Kreuzberg verändert. Immer mehr Menschen treiben Sport ohne Vereinszugehörigkeit. Die Bürger*innen treffen sich informell und trainieren mit Freund*innen oder alleine.

Mittlerweile sind es schon über eine halbe Million Menschen, die berlinweit ohne Vereinszugehörigkeit Sport treiben. Es handelt sich dabei um das Laufen im Park, eine Runde Tischtennis im Hof, Bouldern an der Einkaufscenter-Fassade oder kicken auf dem Dach des Discounters. Sport findet im Bezirk nicht mehr nur im Verein statt. Zum Sportalltag vieler Bürger*innen  gehören auch die privaten Tanzstudios und Karateschulen, die Schauplatz für Kommunikation, Gesundheitsförderung, Integration, Kinder-und Jugendförderung, Frauen- und Mädchensport sind. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Inklusiver Sport

Wir von Bündnis 90/ Die Grünen erkennen alle Formen des Sport als Teil des Sportgeschehens unseres Bezirks an. Deshalb setzen wir uns auch für den inklusiven Sport ein. Sport- und Bewegungsangebote müssen allen Menschen offen stehen, – egal welche körperlichen oder psychischen Voraussetzungen, welche Herkunft, welches Geschlecht, welches Alter, welche sexuelle Orientierung bzw. Identität, welche sozialen und finanziellen Hintergrund, welche Religion der oder die Einzelne* hat. Das gilt für den organisierten als auch für den vereinsungebundenen Sport. Unsere Vision ist es, dass alle Sportstätten, Schwimmbäder und Sportangebote barrierefrei ausgebaut, saniert oder umgebaut sind, damit alle Menschen ob mit Behinderung oder ohne gemeinsam Sport treiben können. Dazu müssen zusätzliche Flächen im Bezirk ermittelt werden, die inklusiv, multifunktional und nachhaltig ausgebaut, saniert oder neugebaut werden.

Sportflächen für alle

Auch sollen öffentliche Parks und andere Freiflächen sowie Sporträume gezielt für niedrigschwellige Sport- und Bewegungsangebote den Sportvereinen und freien Sportgruppen zur Verfügung stehen, wie z.B. die Traglufthalle im Görlitzer Park. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass bei der Vergabe von Sportflächen und Bewegungsräumen diese zu 50% den freien Sportgruppen und Individualsportler*innen zur Verfügung stehen. Zusätzlich müssen Flächen auf den Schulhöfen und Schulsportflächen für freie Sportgruppen und den Frauen- und Mädchensport zur Verfügung gestellt werden. Meine Vision ist es, dass die Infrastruktur für Bewegungsinteressierte und Sportler*innen im öffentlichen Raum ausgebaut werden.

Dazu gehören frei zugängliche:

  • Sport- und Bewegungsräume bzw. Flächen
  • Beleuchtete Plätze
  • kostenlose Toiletten
  • Lager- und Umkleidemöglichkeiten
  • analoges Informationssystem zu bestehenden Angeboten

Meine Vision ist es, dass in Zukunft alle Bauherren dazu verpflichtet werden, ein öffentlich zugängliches Bewegungsangebot zu schaffen. Uns von Bündnis 90/ Die Gruenen ist es zudem auch wichtig, dass private Sportanbieter wie z.B. Karateschulen vor Verdrängung geschützt werden.


Jutta Schmidt-Stanojevic ist Bezirksverordnete und kandidiert auf Platz 15 unserer BVV-Liste

Dieser Artikel erschien zuerst im Stachel, der bündnisgrünen Parteizeitung in Xhain.